Kempten/Oberallgäu(se). - Grippe - allein schon das Wort alarmiert viele Menschen. Denn die 'echte' Influenza kann tödlich verlaufen. Bundesweit wurden in den vergangenen 14 Tagen vermehrt Fälle registriert. Von einer Epidemie in Kempten und dem Oberallgäu könne aber keine Rede sein, versichern Gesundheitsamt, Ärzte und Apotheker. Typische Anzeichen für eine Grippe-Infektion sind plötzlich auftretendes, hohes Fieber, massive Kopf- und Gliederschmerzen und Erschöpfung. Reizhusten und Halsschmerzen gehen oft mit einher. Obendrein machen den Patienten häufig zusätzlich bakterielle Infektionen zu schaffen, die meist der Grund sind, wenn im Krankheitsverlauf schwere Komplikationen auftreten.
Schnupfen und Husten verbreitet Zurzeit spiele die Grippe in den Arztpraxen kaum eine Rolle, sagt Dr. Kaja Hoerter, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts Oberallgäu. 'Tatsächlich verbreitet sind dagegen mehr oder minder schwere Erkältungen.' Genauso sieht dies Apothekensprecher Ludwig Pfefferle. 'Täglich 100 Grippe-Erkrankungen in Bayern - da kann man nicht sagen, dass der Virus grassiert.' Er selbst hat bisher kaum Grippe-Patienten erlebt. Nicht auszuschließen ist laut Hoerter allerdings, dass es gerade mit dem Faschingsendspurt noch einen Grippe-Schub gibt. 'Tröpfchen-Infektionen verbreiten sich leicht in warmen Räumen, in denen sich sehr viele Leute versammelt haben.' Schutzimpfungen seien in der jetzigen Phase nicht mehr sinnvoll. Es gebe aber relativ neue, wirksame Grippe-Medikamente: Die so genannten Neuraminidasehemmer bekämpfen direkt die Viren, nicht nur die Symptome. Vorbeugen sollten die Faschingsnarren den Erkältungskrankheiten. Die drohen beispielsweise, wenn man von überhitzten Räumen in die Kälte wechselt. Vitamin C und vollständige Bekleidung empfiehlt die Expertin.