Zum 160. Primizjubiläum von Pfarrer Sebastian Kneipp ist im Kneipp-Aktiv-Park Ottobeuren ein Gedenkstein aufgestellt worden. Ottobeuren gedachte dabei des berühmten Wasserdoktors vorrangig als Seelsorger.
Genau an dem Tag der Primiz, am Bartholomäi-Tag 1852, als seinerzeit der 31-jährige Neupriester Kneipp nach vielen Schicksalsschlägen endlich seine erste heilige Messe feiern konnte, zelebrierte Abt Paulus Weigele OSB eine Messe. Und das wie Kneipp am Kreuzaltar in der Basilika, wie er sagte, und mit den Texten der Lesung von damals. Gott habe Sebastian Kneipp in seiner größten Not die Heilkraft des Wassers gezeigt, so der Abt. Sei doch Wasser 'auch Symbol für die immer strömende Gnade Gottes'. Im Kneipp-Aktiv-Park segnete er im Anschluss den neuen, neben dem Kneipp-Tretbecken aufgestellten Gedenkstein mit der Inschrift: 'Pfarrer Sebastian Kneipp 1821 - 1897, Im Gedenken an seine Primiz vor 160 Jahren in Ottobeuren - 24. August 2012 - Als Priester liegt mir vor allem das Wohl der unsterblichen Seelen am Herzen. Dafür lebe ich und dafür will ich sterben.'
Stellvertretend für Bürgermeister Schäfer begrüßte Otto Wanner die etwa 150 Gäste aus Nah und Fern, besonders den unermüdlichen Verfechter des Kneipp-Gedankens' Reinald Scheule. Er ist Ehrenvorsitzender des Ottobeurer Kneippvereins und hat die Idee mit dem Stein zusammen mit der Gemeinde, dem Heimatdienst und der Pfarrei in die Tat umgesetzt. Der Nagelfluh-Findling solle für das wichtigste Ereignis im Leben Kneipps in seiner Geburtsheimat Ottobeuren ein Zeichen setzen.
'Ideal für jeden Geldbeutel'
Sie sei stolz, dieses Ereignis in Ottobeuren mitfeiern zu dürfen, sagte die Vizepräsidentin des deutschen Kneipp-Bundes und bayerische Landesvorsitzende Ingeborg Pongratz aus Landshut. Den selbstlosen und hilfsbereiten Charakter des Wasserdoktors beschrieb sie mit seinen Worten: 'Von mir wird, wer arm ist, behandelt wie ein Millionär.' Das Kneipp’sche Gesundheitskonzept für ein gesundheitsbewusstes Leben habe all die Jahre überdauert und sei 'ideal für jedes Alter, jeden Geldbeutel, jeden Bildungsstand, jede Lebenseinstellung, gleichermaßen für Gesunde und Kranke'. Pongratz wurde begleitet von Evelin Hensel vom Landesverband und Stefan Welzel vom Bundesvorstand.
Stellvertretend für den Landrat und als Präsident des Bayerischen Heilbäderverbandes würdigte Bad Wörishofens Bürgermeister Klaus Holetschek die Tatsache, dass Ottobeuren die Lehre von Pfarrer Kneipp bewahre. Gestaltet wurde der Nagelfluh-Findling mit den Bronzetafeln von den Steinmetzen Markus Krischer aus Ottobeuren und Albert Ledermann aus Bad Wörishofen.