Kaufbeuren (rm). - Knapp zwei Millionen Euro investierte die Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren in den vergangenen acht Monaten in der Ludwigstraße. Gestern wurde die Hauptgeschäftsstelle im Beisein zahlreicher lokaler Prominenz eröffnet. Sowohl Vorstandsvorsitzender Johann Marschall als auch Verwaltungsratsvorsitzender Oberbürgermeister Andreas Knie sehen die Zukunft der Sparkasse gewährleistet. Garanten dafür seien der unmittelbare Kontakt zu den Privat- und mittelständischen Geschäftskunden sowie die guten Mitarbeiter. 'Mit ganz besonderer Freude und Erleichterung' begrüßte 'Bauherr' Marschall nach acht Monaten Renovierungszeit die zahlreichen Gäste in der neu gestalteten Schalterhalle. Der Vorstandsvorsitzende erinnerte daran, dass der einstige Neubau in der Ludwigstraße vor 18 Jahren eröffnet worden war. Bis vergangenen Sommer habe sich an den Räumen nur wenig verändert, nicht einmal der Teppichboden sei in all den Jahren ausgewechselt worden. Bei der Planung habe man deshalb sehr schnell gemerkt, dass eine bloße Renovierung der Hauptgeschäftsstelle etwas zu wenig sein werde. Vielmehr sollte eine komplette Sanierung erfolgen, die dem neuesten Bedienungs- und Betreuungskonzept der Sparkasse entspricht. Dazu gehören eine großzügige, helle und transparente Atmosphäre. Außerdem sollen die Kunden in einer Art Marktplatz im Mittelpunkt stehen und Möglichkeiten zum Rückzug haben, um die nötige Diskretion zu schaffen. Diese Ziele, so Marschall weiter, seien nun weitestgehend realisiert. Das allein genüge aber heute nicht mehr, denn der Wettbewerbsdruck steige. Deshalb müssten die Kosten nachhaltig gesenkt werden. Dazu wiederum müssten alle Kräfte gebündelt werden. Deshalb baue die Sparkasse Kompetenzcenter auf. Diese existierten bereits für Firmenkunden und für Vermögensanlagen.
Ein weiteres folge nun am Salzmarkt in Kaufbeuren für Immobilien. Marschall hob hervor, dass die Sparkasse in Zeiten, in denen sich Mitbewerber aus der Fläche zurückzögen, investiere. Weiter verwies er darauf, dass sich drei Viertel aller mittelständischen Unternehmen in Deutschland mit einem Umsatz von bis zu 500000 Euro ihre Hauptbankverbindungen bei den Sparkassen hätten. In diesen Zahlen 'spiegeln sich jahrzehntelange Partnerschaft und Vertrauen wieder', so Marschall. 'Dennoch dürfen wir uns auf dem Vergangenen nicht ausruhen, sondern müssen weiterhin wachsam sein', so der Vorstandsvorsitzende. Nichts hält Marschall jedoch von dem Gerede einer Bankenkrise. 'Es gibt keine Bankenkrise', betonte er. Dieses Gerede werde gezielt und geschickt immer wieder belebt. Ins Straucheln seien nur die Geldinstitute geraten, die eigene Strategie- und Managementfehler begangen hätten. Das Sparkassenmodell hingegen sei ein Erfolgsmodell für die Zukunft, 'davon bin ich überzeugt', so Marschall. Zahlen, Daten und Fakten zum Umbau lieferte der dafür verantwortliche Vorstand Hubert Endhardt. Demnach werde die bestehende Fläche von 1200 Quadratmetern im Erd- und ersten Obergeschoss nach dem Umbau wesentlich besser genutzt als bisher. Verwaltungsratsvorsitzender Knie sagte, mit der Modernisierung sei eine neue Struktur der Sparkasse geschaffen worden, die für 2003 und die folgenden Jahre angemessen sei. Die moderne Architektur komme auch jungen Leuten entgegen. Ferner seien die neu gestalteten Räume ein Signal, 'dass wir auch in Zukunft präsent und nah am Bürger und Kunden sind'. Knie hatte sich die Broschüren von der Einweihungsfeier 1985 heraus gesucht und festgestellt, dass die Schlagzeilen von damals auch heute noch aktuell sind. Nach wie vor befinde sich die Sparkasse zum Beispiel 'im Herzen von Kaufbeuren', sei ein 'städtebauliches Schmuckstück' und mit einer 'starken Mannschaft stets für Sie da'. Die Mitarbeiter, so Knie abschließend, seien 'das größte Kapital, dass diese Sparkasse hat'. Architekt Klaus Kehrbaum stellte unter anderm kurz die Kunstwerke in den Räumen vor. Im ersten Geschoss befinden sich Werke des heimischen Künstlers Peter Krusche und im Erdgeschoss Bilder von Christofer Kochs aus Augsburg.