Kempten | kep | Mutige, innovative Ideen mit Weitblick brauchen Unternehmer heutzutage, um sich im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu behaupten. Das predigt Dietram Schneider, Professor an der Fachhochschule Kempten (FH) für Unternehmensentwicklung, seinen Studenten immer wieder. Deshalb haben sich viele von ihnen auch dem Kompetenzzentrum für Unternehmensentwicklung und -beratung (Kube) angeschlossen (siehe Infokasten). Sie trafen sich jetzt zum achten Kube-Forum in der Fachhochschule Kempten.
"Erfolg durch Abweichung und Bildung" heißt also die Zauberformel laut Tagesordnung. Aber was ist schon die graue Theorie, wenn ein Kabarettist wie Wolfgang Krebs sprichwörtlich Abweichung vormachen kann. Und darüber hinaus zwei erfolgreiche Geschäftsleute wie die Gebrüder Immler aus Isny aus dem Nähkästchen plaudern.
Während also Professor Schneider so tat, als ob er einen wissenschaftlichen Vortrag über Abweichung als Differenz zur Erwartung anstimmen wollte, stolperten erst der amtierende bayerische und später der Ex-Ministerpräsident in den Hörsaal. Beide Male in Person von Wolfgang Krebs. Der Kabarettist begeisterte vor allem als Double Edmund Stoibers mit dessen unverwechselbaren Versprechern.
Grüßte er zu Beginn noch alle "CSU-Wähler und äh Nicht-Bayern", so wünschte er den Zuhörern am Ende einen guten Heimweg und entschuldigte sich, dass sie nicht mit dem Transrapid bis nach Kempten fahren konnten. Aber die Kosten hätten sich in der Beckstein-Ära ja praktisch verdoppelt. Außerdem habe er noch "jede Menge" Ideen für Bayern: "Da brauchen wir nicht abweichen, liebe Kubaner."
Ohne Eigenkapital zu Millionären
Eindruck machte auch Unternehmer Jakob Immler aus Isny. Er schilderte die anfänglichen Schwierigkeiten, 1973 ohne einen Cent Eigenkapital in der Immobilienbranche Münchens Fuß zu fassen: "Als wir irgendwann eine Million Euro Mieteinnahmen hatten, standen unsere Werte im Vordergrund."
Aus dieser Haltung sei auch die Großfamilien-Stiftung entstanden: "Bis es so weit war, haben wir bis Mittwoch aber bereits 35 Stunden gearbeitet." Urlaub sei für die Brüder ein Fremdwort gewesen. Und beide wohnten bis zum 40. Lebensjahr zu Hause. Die Immlersche Erfolgsformel: "Talent, Informationshunger, klare Entscheidungen und Durchsetzungswille."