Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Er will sich schinden, doch Rekorde interessieren ihn nicht

Allgäu

Er will sich schinden, doch Rekorde interessieren ihn nicht

    • |
    • |

    Waltenhofen/Kempten (js). - Sie quälen sich und verlangen ihrem Körper viel ab. Sie trainieren wie Leistungssportler, doch ihre Namen tauchen selten in Ergebnislisten auf. Roland Braun zum Beispiel. Ihn fasziniert die Bergwelt, Zeiten und Rekorde zählen nicht. Dennoch ist Kondition gefragt, wenn Braun jetzt wieder Gleichgesinnte auf dem Fernwanderweg E 5 mitnehmen will. Braun unterscheidet sich bei der Freizeitgestaltung von vielen anderen, denn 'ich mag mich schinden' bekennt er. Die ersten Begegnungen mit den Bergen hätten ihn fasziniert. Immer höher wurden die Gipfel, immer weiter die Touren, bis er vor fast 25 Jahren erstmals den Fernwanderweg E5 von Oberstdorf nach Meran unter die Füße nahm. Schier unendliche Ausblicke in die Welt der Gipfel, das beglückende Gefühl, etwas zu erleben, das viele nicht kennen. Roland Braun griff zur Kamera, um das Erlebte in einem Lichtbildervortrag zu präsentieren. In Altenheimen, Kurhäusern und Sälen zeigte er seine Dias vor. So entstanden Kontakte, die ihn seit Jahren dazu bewegen, Gleichgesinnte mit auf Bergtouren zu nehmen.

    'Maximal 18 Teilnehmer' dürfen es sein, wie auf dem Fernwanderweg von Oberstdorf nach Meran. Schon im Vorgespräch klopft Braun ab, ob die Bergfreunde die nötige Kondition mitbringen oder noch trainieren müssen. Braun: 'Der E5 ist nicht sehr anspruchsvoll und leicht in sieben Etappen zu schaffen, wenn sich jeder an die Vorgaben hält.' Die betreffen auch das Gepäck: Mehr als zehn Kilo sollten es auf keinen Fall sein. Da heißt es genau überlegen, denn mit dem Pitztaler Jöchl (2995 Meter) wird unterwegs nur knapp ein 3000er verpasst. Mit im Gepäck, so empfiehlt Braun, sollten auf alle Fälle Regenschirm, Hüttenschlafsack und Taschenlampe sein. Doch der erfahrene Alpinist ist nicht ausschließlich zu Fuß unterwegs. Mit dem Mountainbike geht es beispielsweise aufs Zugspitzmassiv. Mit dem Gleitschirm genießt er die Bergwelt aus luftiger Perspektive, schwingt sich im Winter gerne auf dem Snowboard ins Tal. Roland Braun bewegt sich jedoch nicht mit Scheuklappen durch eine scheinbar heile Bergwelt: Bereits in den 80ern wurde er zum Initiator und Motor deutschlandweiter Anti-Müll-Aktionen wie 'Saubere Bergwelt'. Was bleibt, so hofft Braun, sei hoffentlich bei vielen eine 'gewachsene Sensibilität für die Umwelt'. Sein Engagement wurde viel beachtet und mehrfach ausgezeichnet. i Interessenten für die nächste Alpenüberquerung vom 3. bis zum 9. September oder Termine im kommenden Jahr können sich telefonisch bei Roland Braun unter (0831) 17086 melden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden