Lautrach (fk). - In der Gemeinde Lautrach wurde gestern ein besonderes Ereignis begangen: Altbürgermeister Herbert Mathy wurde zu seinem 70. Geburtstag auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates zum Ehrenbürger ernannt. 30 Jahre lange hatte er die Kommunalpolitik entscheidend geprägt. Mathys Nachfolger, Bürgermeister Arthur Dorn, listete eine Vielzahl von Tätigkeiten und Ehrenämtern auf, mit der sich der Altbürgermeister um seine Gemeinde Lautrach ver-dient gemacht hat: Im März 1966 erstmals in den Gemeinderat gewählt, wurde Mathy zum Schul- und Kindergartenreferent bestellt. Ab Mai 1972 bis Juni 1977 war er zweiter Bürgermeister. Von Juli 1977 bis 1996 bekleidete er das Amt des Ersten Bürgermeisters. Dorn erinnerte an den Bau der Kläranlage, den neuen Friedhof, die Leichenhalle, Sportanlagen und die Erstellung der Flächennutzungspläne, die ganz schwierige Entscheidungen verlangt hätten. Mathy habe nicht davon geredet, er habe es gemacht: In der Freiwilligen Feuerwehr war der Jubilar 28 Jahre aktiv, davon 16 Jahre als Zweiter Kommandant.
In der Musikkapelle Lautrach hat der 70-Jährige 45 Jahre lange die Bass-Tuba geblasen. 40 Jahre lange war er im Wasserbeschaffungsverband in der Vorstandsschaft, davon über 30 Jahre als umsichtiger und gewissenhafter Kassenverwalter. Über 50 Jahre lange ist Mathy bereits Mitglied des TSV Lautrach/Illerbeuren und wurde von BLSV mit der silbernen Ehrenplakette für besondere Verdienste um den Sport ausgezeichnet. Mathy war fast ein halbes Jahrhundert Hausmeister im 'Schutzengelheim'; seine handwerklichen Fähigkeiten kamen ihm bei Planungen und Verhandlungen in Bauangelegenheiten der Gemeinde sehr zugute. Die fachliche Kompetenz habe der Gemeinde bei zahlreichen Projekten 'große Ersparnisse' gebracht. Bei vielen Entscheidungen habe sich die Frage gestellt: 'Was wollte man und was durfte man?' Mathy erinnerte sich an den Bau der Mehrzweckhalle, die als Turnhalle für den Schulsport und auch für den Vereinssport nicht gefördert werden konnte, weil jeweils die andere Sportart dies ausschloss. Als Kirchenpfleger ist Mathy seit Januar 2001 tätig: Dazu gehört nicht nur die Pfarrkirche Sankt Peter und Paul; Mathy ist auch für über zehn Hektar Kirchenwald und den viergruppigen Kindergarten zuständig. Hier wollen ihm heute Vormittag die Kinder ein Geburtstagsständchen singen. Nachdem auch in der Diözese immer mehr gespart wird, übernahm Mathy zusätzlich noch einen Teil der Mesnerdienste. Über die Auszeichnung als Ehrenbürger freute er sich ganz besonders, weil sie einstimmig fiel und von seinem Nachfolger, Arthur Dorn, beantragt wurde.