Nesselwang/Oy (rea). Es allen recht getan, ist ein Ding, das keiner kann. Wenn jemand diese alte Weisheit kennt, dann die Mitarbeiter der Marktverwaltung Nesselwang - spätestens seit der Sperrung der Wertachtalbrücke der Bundesstraße 309 zwischen dem Markt und dem Rest der Welt im Westen. Der Knackpunkt ist dabei die Dohle-Brücke. Um das frisch sanierte historische Bauwerk zu schonen, wurde sie für den gesamten Verkehr gesperrt. Damit wurde Gschwend wie gewünscht vom Umleitungsverkehr entlastet. Aber auch den Gschwendern selbst dieser 'Schleichweg' versperrt, wogegen sie jetzt Sturm laufen. Denn wenn sie mal schnell nach Haslach oder Maria Rain müssen, steht ein Umweg von 10, 15 Kilometern an. 'Manche Gschwender laufen bei uns Sturm gegen die Nicht-Freigabe der Dohle-Brücke und fordern Ausnahmegenehmigungen', so Helmut Straubinger, Leiter des Ordnungsamtes in Nesselwang: 'Aber uns blieb keine andere Wahl: entweder alle oder keiner.' Eigentlich, so schmunzelt er, sei ja Oy für die Dohle-Brücke zuständig. Aber weil Gschwend nun mal zu Nesselwang gehört, versucht auch er, die Gemüter zu beruhigen. Vor der Sperrung der B 309-Brücke habe man überlegt, ob man die Dohle-Brücke für den Umleitungsverkehr freigeben sollte. Doch das sein in Gschwend auf Widerstand gestoßen, so Straubinger: 'Dann wäre es dort rund gegangen.' Und deshalb blieb es bei den beiden Umleitungen über die Autobahn oder über Wertach.
Polizei kontrolliert Und man bleibt konsequent und stellt keinerlei Ausnahmegenehmigungen aus, auch nicht an die Gschwender. 'Denn dann liefen wieder andere Sturm, weil die einen die Genehmigung bekommen, die anderen aber nicht', begründet Ordnungsamtsleiter Helmut Straubinger die Entscheidung, die von den beiden Gemeinden zusammen mit der Polizei getroffen wurde. Diese kontrolliert übrigens an der Dohle-Brücke - egal, ob die Autofahrer, die den Schleichweg versuchen, nun aus Gschwend oder anderen betroffenen Weilern kommen.