Empfang: Engagierte Bürger freuen sich über Würdigung der Stadt Immenstadt

14. Oktober 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Ein 'schöner Dank' fürs Ehrenamt

'Für mich ist das ein schöner Dank', stellte Helmut Clapham fest und stand mit dieser Meinung nicht alleine da. Ein Stehempfang der Stadt Immenstadt für die ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen und Organisationen lockte 360 Bürger in die Hofgarten-Stadthalle.

Ein Programm gab es nicht, Rainer Schmid umrahmte den Abend musikalisch dezent, das Buffet war ansprechend und schon nach fünf Minuten waren die einleitenden Worte von Bürgermeister Armin Schaupp gesagt. Schaupp sprach so manchem Ehrenamtlichen aus dem Herzen: Einerseits sei bei allen die Einsatzbereitschaft vorhanden, andererseits aber auch die Sorge, ausgenutzt zu werden. Der Staat habe aus 'Finanzgründen oder Bequemlichkeit' manche Aufgabe auf den Bürger abgeschoben. Doch mancher Ehrenamtliche habe erkannt, dass das deshalb geforderte Engagement durchaus Lebenssinn geben könne.

Die Idee eines solchen Abends, der nach zwei Jahren Pause wieder stattfand, kam an. Einige Male war Birgit Ellmann schon dabei. Die Vorsitzende der Wasserwacht engagiert sich seit 17 Jahren ehrenamtlich und nutzte den Abend zum Austausch mit anderen Vereinen. Wünschenswert ist es für sie, dass sich auch die Stadträte für die Vereinsarbeit interessieren. Das würde auch Hans-Peter Kösel gefallen. Der stellvertretende Vorsitzende der Bergwacht ist seit 30 Jahren im Ehrenamt. 'Wir laden jeden Stadtrat ein, aber allenfalls im Wahljahr bekommen wir Besuch bei unserer Jahresversammlung'.

Gerade die ältere Generation freue sich über die Anerkennung, ist sich Winfried Schmidt sicher. Der 72-Jährige ist seit 50 Jahren ehrenamtlich tätig – derzeit im Alpenverein und in der Bergwacht. 'Die Jungen sind mit Elan bei der Sache, die Älteren brauchen schon mal ein Schulterklopfen', so Schmidt. Tierschutzvereins-Vorsitzende Monika Betz gefiel die 'fast philosophische' Ansprache von Schaupp und sie war der Meinung, dass die Stadt gut investiert hat. 'Einmal im Jahr ist so ein Abend schon in Ordnung. Wäre das Geld direkt an die Vereine geflossen, hätte niemand etwas davon gehabt, so aber sehe ich das als kleine Anerkennung', sagte auch Hans-Peter Kösel.

Dass die Stadt immer weniger Geld für die Vereine übrig habe, stellte Thomas Lindenbacher fest. Der FC-Vorsitzende äußerte dafür aber durchaus Verständnis: 'Gerade hier im Hofgarten sieht man doch, wofür die Stadt alles aufkommen muss'. Auch er hielt das Budget für den Stehempfang für gut angelegtes Geld: 'Das sehen sicher viele als persönlichen Dank und werden mit ihrer Arbeit weitermachen'.