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Endstation Lengenwang

Bahnchaos

Endstation Lengenwang

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    Endstation Lengenwang
    Endstation Lengenwang Foto: Nigel Treblin (dapd)

    Das Wetterchaos bei der Bahn hatte auch auf der Strecke Marktoberdorf-Füssen gravierende Auswirkungen. Am Freitagabend stoppte die Bahn eine Verbindung nach Füssen bereits in Lengenwang. 80 bis 100 Fahrgäste mussten gegen 17.15 Uhr aussteigen und bei Schnee und Kälte auf Anschluss warten. Grund für die vorgezogene Endstation: Der Zug sollte wieder nach Norden zurück und die Verspätung wieder aufholen. Statt - wie angekündigt - 20 Minuten warteten die Fahrgäste, darunter auch Kinder und ein Rollstuhlfahrer, dann 45 Minuten auf die Weiterfahrt. Statt des nächsten Zuges kam ein Bus. Ankunft in Füssen: 18.35 Uhr.

    Normalerweise braucht man mit dem Zug rund zwei Stunden von München nach Füssen. Doch diesmal dauerte die Reise für eine Frau aus Füssen, die sich an unsere Zeitung gewandt hat, mehr als vier Stunden. Los ging es schon in München mit gehöriger Verspätung. Doch beim Umsteigen in Kaufbeuren musste die Frau erneut eine halbe Stunde auf den Zug Augsburg-Füssen warten. Doch viele verpassten auch diesen Zug, weil die Durchsage im Inneren des Bahnhofs, wo sich die Reisenden aufwärmten, nicht zu hören war. Nicht alle mit Ziel Füssen stiegen daher in den verspäteten Zug. Doch in Lengenwang war ohnehin gegen 17.15 Uhr Endstation. Der Zugbegleiter erklärte, er habe Order zurückzufahren, damit der Fahrplan nicht noch mehr durcheinander gerät.

    In der Kälte ausgeharrt

    In Lengenwang, so die Füssenerin, fehlten aber Unterstellmöglichkeiten und so harrten die meisten Passagiere in der Kälte aus. "Wie kann man Fahrgäste bei diesen Witterungsverhältnissen an einem ,toten Bahnhof' absetzen", ärgert sich die Füssnerin. Lieber hätte sie in Marktoberdorf mit besserer Infrastruktur gewartet, wo der Zug ohnehin eine längere Pause einlegte. Einige berichteten, es sei nicht das erste Mal, dass die Bahn den Zug umkehren lässt. Für die Frau ist das Verhalten der Bahn ein "Unding", zumal diese erst wenige Tage zuvor die Fahrpreise erhöht habe.

    Ein Bahnsprecher kündigte gegenüber unserer Zeitung an, die Vorgänge zu prüfen. Die Verantwortlichen waren gestern aber nicht zu erreichen. Grundsätzlich treffe die Verkehrszentrale mit Blick auf das gesamte Fahrplangeschehen manchmal eine Entscheidung, die für einen Teil der Fahrgäste sehr unangenehm sei. Dennoch könne dies sinnvoll sein, um für noch mehr Fahrgästen Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Denn durch die verkürzte Strecke könne der Zug schneller wieder im Fahrplan vernetzt werden. Dennoch entschuldige sich die Bahn bei den Reisenden, die in Lengenwang so lange warten mussten. Rückblickend wäre für sie vermutlich ein Aufenthalt in Kaufbeuren oder Marktoberdorf organisatorisch sinnvoller gewesen.

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