Rote Fensterläden sollen wieder an dem mehrstöckigen Haus in Mywiler angebracht werden - so wie es auch früher war. Ansonsten ist das 200 Jahre alte ehemalige Benefiziatenhaus kaum wieder zu erkennen. Doch für Familie Schäfer ist es trotzdem eine Rückkehr in ihr Zuhause.
Es war im Januar 2009, als ein Kurzschluss im Toaster den Traum der Familie aus Mywiler zerstört hat. Ihr Haus, das sie die vergangen zwei Jahre saniert und renoviert hatten, ging in Flammen auf. Plötzlich stand die Familie mit ihren vier Kindern im Alter zwischen damals fünf Monaten und 15 Jahren auf der Straße. Alle persönlichen Dinge, dazu Kleidung, Möbel - alles ist dem Feuer zum Opfer gefallen. "Wir hatten plötzlich nichts mehr", erinnert sich Mutter Nicole Schäfer.
Vor kurzem ist sie nun gemeinsam mit ihrem Mann Florian und ihren fünf Kindern Lara (17), Leonie (11), David (8), Hannah (6) und Nele (20 Monate) wieder in ihr neu aufgebautes Haus eingezogen.
Seit Oktober vergangenen Jahres war die Familie mit dem Wiederaufbau beschäftigt. "Uns haben sehr viele Freunde und Bekannte gehofen", erzählt Nicole Schäfer. Und auch direkt nach dem Brand haben viele Menschen sie und ihre Familie unterstützt.
Muffins gebacken
So haben beispielsweise Schüler Muffins gebacken und den Erlös vom Verkauf der Familie gespendet, es gab Angebote von Sach- und auch Geldspenden. "Es hat richtig gut getan, so viel Anteilnahme und Unterstützung zu erfahren", sagt Nicole Schäfer.
Denn gerade auch für die Kinder sei es eine schwere Zeit gewesen. "Sie hatten nichts Vertrautes mehr und wir lebten in dem angemieten Haus auch sehr beengt", erzählt Schäfer.
Bis sie mit dem Aufbau ihres Heims anfangen konnten, verging viel Zeit. "Es musste zuerst geklärt werden, ob es weiterhin denkmalgeschützt ist oder nicht", erzählt Schäfer. Schlimm sei vor allem die lange Zeit der Ungewissheit gewesen. "Wir wussten nicht, können wir zurück oder auch was zahlt die Versicherung?"
Als dann klar war, dass das Haus aus der Denkmalliste gestrichen wurde, konnte die Familie endlich mit dem Wiederaufbau beginnen.
Jetzt fehlen nur noch ein paar Ziegel auf dem Dach, und auch die Holzverkleidung der Fassade muss noch gemacht werden. Doch die Familie Schäfer ist einfach froh, endlich wieder Zuhause zu sein.