wird doch nicht verlegt Statt dessen 20-Millionen-Investition in Kempten Kempten (pa). Dass heuer die 180 Mitarbeiter der Firma Südfleisch-Kontor Kempten (SFK) nahezu vollzählig an der Weihnachtsfeier ihres Betriebes teilnahmen, hatte auch mit den Neuigkeiten zu tun, die sie da erfuhren. Erstens nämlich bekommt ihre Firma einen neuen Namen. Zweitens ist es nun endgültig beschlossene Sache, dass der Schlachtbetrieb an der Bleicherstraße in Kempten bleibt. Und drittens gehört jetzt das ganze Unternehmen, das ab 1. Januar 2000 'Allgäufleisch Gmb H' heißt, der Familie Döbler, die bisher 50 Prozent der Anteile hielt.
Die andere Hälfte der Anteile hatte Südfleisch-München. Diese Gesellschaft hat inzwischen, so Dieter Döbler, der Vorsitzende der SFK-Geschäftsführung, ein neues Management und eine andere Firmenstrategie. Die Münchner konzentrierten sich jetzt auf wenige Großbetriebe und hätten sich aus Schwaben ganz zurückgezogen. 'Für uns', so Döbler, 'war das eine Möglichkeit, an die ich vorher nicht geglaubt hätte'. Die Chance nämlich, auch die übrigen Anteile zu übernehmen. Und da jetzt Südfleisch keine Rolle mehr spiele, könne man entsprechend der Kemptener Firmenphilosophie ('Aus der Region für die Region') auch den Namen ändern: 'Allgäufleisch'.
Definitiv entschieden ist inzwischen auch die Standortfrage. Seit fast zehn Jahren war, wie mehrfach berichtet, erwogen worden, in Woringen bei Memmingen einen neuen Schlachthof zu bauen. Das hätte für einen Großteil der Mitarbeiter einen Arbeitsplatzwechsel bedeutet.
Ein wesentlicher Grund für die geplante Verlagerung, so Dieter Döbler, sei gewesen, dass man einen Schlachtbetrieb nicht monatelang schließen könne. Nach bisheriger Aussage der Fachleute wäre das während der Bauphase in Kempten aber notwendig gewesen. Jetzt habe ein spezialisiertes Architekten-Team versichert, auch während der Bauzeit könne der Schlachtbetrieb 'mit erträglichen Einschränkungen' fortgeführt werden.
Durch permanente Investitionen erst im August war eine 3,6 Millionen Mark teure neue Schlachtlinie für Schweine in Betrieb gegangen sei der Schlachtbetrieb, so Döbler, für die nächsten zehn Jahre auf einem guten Stand. Wenn dann eine Erweiterung nötig werde, sei das auf dem Gelände an der Bleicherstraße durchaus möglich. Fernziel sei, die Zahl der Schweine-Schlachtungen von jetzt 120 000 auf 200 000 und die der Rinder von 30 000 auf 40 000 im Jahr zu erhöhen.
Kein Personalabbau
Im jetzt geplanten ersten Bauabschnitt, so Döbler, werden rund 20 Millionen Mark vor allem in 'nachgelagerte Einrichtungen' wie Kühlung, Zerlegung, Verpackung und Versand investiert. Auch die Arbeitsbedingungen (der Branche fehlt es an Nachwuchs) sollen noch verbessert werden.
Und Rationalisierung spielt ebenfalls eine Rolle. 'Aber', versichert Dieter Döbler, 'es ist nicht unser Ziel, Mitarbeiter einzusparen'. Durch 'mehr Menge' in der Produktion strebe man an, den Personalstand insgesamt auf dem derzeitigen Level zu halten.