Mobiles Gerät ersetzt ab diesem Jahr Stift und Zettel Schwangau (ars). Moderne Technik kommt seit diesem Jahr bei der Erfassung des Wildverbisses im südlichen Ostallgäu zum Einsatz: Die Forstbeamten sind mit einem Erfassungsgerät unterwegs, dessen Daten auf den PC übertragen werden können. Neu sind in diesem Jahr auch einige Erfassungspunkte.
Zu einer Vorführung der Verbissaufnahme lud das Forstamt Füssen Jagdgenossen, Jagdpächter und Jagdbeirat in die Wälder des Wittelsbacher Ausgleichsfonds nach Hohenschwangau ein. Interessierte konnten dabei miterleben, wie die Stichproben aufgenommen werden. Er finde es gut, wenn man jedes Jahr einmal zusammen komme, um Neuerungen zu besprechen, so der Leiter des Fortamtes Füssen, Robert Berchtold. So sollten heuer neue Probepunkte ausgewiesen werden, Das bringe allerdings den Nachteil mit sich, dass man nicht so gut mit früheren Ergebnissen vergleichen könne. Sollte eine Fläche, die nach den neuen Kriterien in Frage komme, durch einen Zaun oder Teeren geschützt sein, werde nun keine Ersatzfläche mehr gesucht. Neu sei auch, dass die Erfassungsergebnisse nicht mehr auf einem Zettel notiert, sondern in einem Erfassungsgerät gespeichert werden. Das gehe schneller und genauer, so Berchtold. Die Daten würden auf einen Computer übetragen und als Protokoll ausgedruckt. Die Stichproben würden dieses Jahr nur durch Forstbeamte aufgenommen, doch könnten Grundbesitzer, Jagdpächter und Jäger daran teilnehmen, um sich von der Objektivität der Erfassung zu überzeugen. Wie die Erfassung funktioniert, führten die Forstamtmänner Lothar Poltmann und Peter Geiger im Wald vor, assistiert von Forstdirektor Robert Berchtold und Wildmeister Ludwig Gschmeißner. Auf großes Interesse stieß dabei nicht nur, wie die Verbisssituation aufgenommen wird, sondern auch das neue Gerät dazu. Die Flächen, auf denen der Verbiss registriert werde, müssten bestimmte Kriterien aufweisen. Nur Verjüngungs- und Unterbauflächen mit wenigstens 1300 Pflanzen pro Hektar über 20 Zentimetern kämen in Frage. Außerdem müssten die Leittriebspitzen vom Schalenwild verbissen werden können. Auf jeder der fünf Stichprobenstellen, die gleichmäßig auf einer Geraden verteilt sind, werden die nächsten 15 Einzelpflanzen unter 20 Zentimeter sowie fünf größere beurteilt. Dabei werde ausschließlich der Verbiss durch Schalenwild gezählt. Zweiter Bürgermeister Karl Diepolder informierte die Gäste noch über die Entwicklung im Wald des Wittelbacher Ausgleichsfonds. Durch zukunftsweisende Nutzung, Verjüngung und gezielten Abschuss könne man einen schönen Mischwald heranziehen, in dem jedes Jahr bis zu 1000 Festmeter Holz geschlagen werden könnten.