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Elektro-Barriere im Lech soll Fische schützen - Eon lehnt Forderung ab

Forggensee-Kraftwerk

Elektro-Barriere im Lech soll Fische schützen - Eon lehnt Forderung ab

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    Elektro-Barriere im Lech soll Fische schützen - Eon lehnt Forderung ab
    Elektro-Barriere im Lech soll Fische schützen - Eon lehnt Forderung ab Foto: uwe claus

    Enttäuscht und verärgert: So reagiert der Kreisfischereiverein Füssen (KFV) auf die kategorische Ablehnung des Stromversorgers Eon, wie vom Verein gewünscht eine elektrische Fischscheuche am Kraftwerk Roßhaupten einzubauen. Solche Anlagen halten durch Stromstöße mit niedriger Spannung Fische vom Einlauf fern. Bislang werden regelmäßig Fischee in die Turbine gezogen und dabei getötet. Begründung von Eon: Man wolle 'keine Investition in eine nicht bis wenig effektive Technik vornehmen'.

    Schlechte Noten für den Lech

    Auslöser für den Vorstoß des Kreisfischereivereins war eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation WWF über den Zustand südbayerischer Flüsse. Mit schlechten Noten für den Lech: Der Fluss habe seinen ursprünglichen Charakter durch Querbauwerke zur Stromgewinnung über die gesamte Länge verloren. Die Fische fänden immer weniger Lebens- und Fortpflanzungsräume vor oder würden bei der Abwanderung durch die Querbauwerke in den Turbinen getötet.

    Durch eine Fischscheuche ließe sich der Tod vieler Fische in den Turbinen des Kraftwerks Roßhaupten verhindern, wandte sich Hubert von Bochmann als KFV-Vorsitzender an Eon. Das sei wichtig, zumal es sich bei den getöteten Fischen um Wirbeltiere handle, 'deren Schutz im Tierschutzgesetz bindend verankert ist'.

    Am Grüntensee habe diese Maßnahme bereits belegbare Erfolge erzielt. Das Antwortschreiben von Eon sei für den Verein freilich ernüchternd: Die Untersuchungen des WWF würden darin als 'völlig überflüssig' eingestuft. Denn der Zustand der südbayerischen Flüsse sei in einer Vielzahl anderer Untersuchungen detailliert erfasst worden. Zudem verweist der Stromversorger auf das Eckpunktepapier 'Nachhaltige Wasserkraftnutzung an staatlichen Gewässern in Bayern' aus dem Jahr 2006. Eon habe in Abstimmung mit den Fachbehörden ein fischbiologisches Durchgängigkeitskonzept auch für den Lech entwickelt.

    Bauliche Maßnahmen am Kraftwerk Roßhaupten seien demnach nicht vorgesehen, zumal man beim Stromversorger die Fischscheuchen als 'eine nicht bis wenig effektive Technik' einschätzt.

    Mit dieser Antwort will man sich beim KFV nicht zufriedengeben, der Ton wird schärfer. Die Aussage von Eon, wonach die Öffnungen der drei Einlaufwerke mit 8,25 Meter Höhe und drei Meter Breite ein unveränderbares Faktum seien, 'akzeptieren wir in keiner Weise', teilte Bochmann dem Stromerzeuger mit: 'Wir sprechen hier von einem technischen Stand aus dem Jahre 1954, der trotz aller finanziellen Gewinne von Eon nie verändert wurde und einem 100-prozentigen Gewinnstreben ohne Rücksicht auf ökologische Belange entspricht.' Der Verein bestehe auf den Bau einer Fischscheuche. Diese und weitere Punkte will der KFV mit Eon in einem Gespräch erörtern.

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