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Elbsee Rundweg ist noch nicht vom Tisch

Moorallianz

Elbsee Rundweg ist noch nicht vom Tisch

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    Elbsee Rundweg ist noch nicht vom Tisch
    Elbsee Rundweg ist noch nicht vom Tisch Foto: Vitalis Held

    Speziell die Ablehnung vonseiten Ruderatshofens sei eine Überraschung und ein 'schlimmer Schlag' gewesen, sagt Simone Reyländer von der Allgäuer Moorallianz. Wie berichtet, erteilten die Gemeinderäte der Elbsee-Anrainer Ruderatshofen und Unterthingau einer weiteren Aufwertung des Elbsee-Rundwegs aus Kostengründen eine Absage. Damit sei das 100 000 Euro teure, mit 50 Prozent von der Allianz geförderte Konzept für ihre Gemeinden aber nicht vom Tisch, beteuern die Bürgermeister.

    Konkret sollte der Weg mit Erlebnisstationen wie Naturkino, landwirtschaftlichem Spielplatz an der Seealpe und Infopavillon attraktiver gemacht werden. Abzüglich der Zuschüsse hätten Aitrang und Ruderatshofen dafür je 20 000, Unterthingau 10 000 Euro zahlen müssen. 'Ich denke schon, dass ich das Projekt noch im Marktrat durchbringe, zumal nur zwei Stimmen fehlten', meint Unterthingaus Bürgermeister Wolfgang Schramm. Den Ratsbeschluss hätten Bürger stark kritisiert. Zudem werde der von Unterthingau aus fehlende Verbindungsweg zum Elbsee nur gebaut, 'wenn die Räte dem Konzept zustimmen'. Zugleich kann Schramm die Kritik an den Kosten für das erweiterte Elbsee-Erlebnis verstehen. Er hofft auf eine Erhöhung der Fördersumme: 'Da waren ja bis zu 70 Prozent im Gespräch', so Schramm.

    Außerdem bringt er eine Kostenbeteiligung des Lokals Seealpe als 'Nutznießer' des dort geplanten Spielplatzes ins Spiel. Ansonsten wäre ihm zufolge auch eine 'abgespeckte Version' des Konzepts denkbar.

    Diese Ideen vorbringen kann Schramm Mitte September, wenn sich Vertreter der Moorallianz mit ihm sowie den Bürgermeistern Jürgen Schweikart (Aitrang) und Johann Stich (Ruderatshofen) treffen. 'Dabei geht es darum, ob das Projekt in abgespeckter Form zustande kommt oder wir die Planung ruhen lassen', weiß Stich. In der ursprünglichen Form werde es nicht realisiert. Zwei Ratsgremien hätten es schließlich abgelehnt, so Stich.

    Was Reyländer bedauert: 'Für die Besucherlenkung und -information am Elbsee ist es ein gutes Konzept.' Nachdem mit dem neuen Steg 2011 der Grundstein dafür gelegt wurde, 'dass das Moor besser begehbar ist und man nicht über Matsch und kaputte Paletten tappt', so Reyländer, sollten Besucher nun erfahren, was sie dort erleben können und was Landwirte für den Artenerhalt tun, indem sie etwa Streuwiesen mähen. Zugleich sollten sensible Moor-Bereiche und landwirtschaftliche Flächen beruhigt werden. Reyländer: 'Es geht darum, dass Menschen nicht querfeldein in Wiesen rennen und Moorflächen kaputt treten oder Weidetiere beunruhigen.' In weniger sensiblen Bereichen wie der Seealpe sollten Erlebnisräume geschaffen werden.

    Den geplanten Spielplatz wegzulassen, um die Kosten zu senken, sei vorstellbar, sagt Reyländer. Jedoch müsse sich eine Abspeckung des Projekts grundsätzlich auch mit der angestrebten Qualität vertragen: 'Voraussetzung für Fördergelder ist, dass das Konzept Hand und Fuß hat und Pepp und Niveau bietet.' Zu lang sollten die Kommunen nicht brauchen, um sich festzulegen: Ende September entscheidet die 'regionale Partnerschaft', der Moorallianz, Naturschutzbehörde und Bauernverband angehören, über das Förderprojekt. 'Es ist schade, dass wir Zeit verlieren. Es ist fraglich, ob wir heuer noch in die Förderung kommen', sagt Aitrangs Bürgermeister Schweikart, der die ablehnende Haltung der Nachbargemeinden nicht versteht.

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