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Eishockey-Serie (Teil 4): Memmingen gegen Ravensburg

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Eishockey-Serie (Teil 4): Memmingen gegen Ravensburg

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    Eishockey-Serie (Teil 4): Memmingen gegen Ravensburg
    Eishockey-Serie (Teil 4): Memmingen gegen Ravensburg Foto: Daniel Karmann (dpa)

    Fast 5000 Fans saßen im Dunkeln Einst standen die Gönner der Sportart Eishockey in Memmingen auf Eisplatten im Freien, um sich beim SCM Spieler wie Robert Bailey, Reiner Stanzel oder Peter Swirski anzuschauen. Unvorstellbar für jene, die sich heute in der Eissporthalle auf ein warmes Kissen setzen, um Ingo Nieder oder Klaus Micheller zu beklatschen. Seit der Saison 1956/1957 wird in der Stadt Eishockey gespielt. Fünf Jahrzehnte, an die die Memminger Zeitung bis zum Ende der Spielrunde 2006/2007 mit kleinen Geschichten in loser Folge erinnern möchte. Heute erscheint Teil 4: SC Memmingen gegen EV Ravensburg.

    Wenigstens eine Begegnung gehörte für Memminger Eishockey-Fans Anfang der neunziger Jahre zum Pflichtprogramm - das Heimspiel zwischen dem SC Memmingen und dem EV Ravensburg. Wer einmal da war, kam garantiert wieder, denn ein Duell zwischen dem SCM und dem EVR lieferte Gesprächsstoff für mehrere Stammtisch-Wochen.

    Das Oberliga-Derby der beiden Rivalen am 14. Januar 1990 gehört bis heute mit zum Spektakulärsten, was sich in der Memminger Eishockey-Szene jemals abgespielt hat: Rund 4600 Zuschauer verfolgten die Partie der Top-Teams. 4600 (!) Besucher in einer drei Jahre zuvor fertiggestellten Eissporthalle, die offiziell für 3700 Menschen konzipiert ist. Das klingt unglaublich, aber wer dort war, der wird sich erinnern - die Zuschauer standen und saßen überall. Sie standen an der Bande zur Eisfläche, saßen auf Geländern und Treppen...

    Auf den Anpfiff mussten die Fans lange warten: Als es um 18 Uhr los gehen sollte, da ging in der Halle plötzlich das Licht aus - die Stromleitung war zusammengebrochen.

    Dann leuchteten die Lampen in der Halle, und es brannten bei einem Mann auf dem Eis die Sicherungen durch: Ravensburgs Stürmerstar Stephane Thivierge, in der Liga als Raubein bekannt, foulte SCM-Keeper Dietmar Habnitt in den Anfangsminuten so heftig, dass sich der Torwart eine Kapselzerrung in der Schulter zuzog und aufgeben musste. Thivierge musste fünf Minuten auf die Strafbank, wo er sich mit wütenden Zuschauern Wortgefechte lieferte und sogar versuchte, mit dem Schläger zu schlagen. Der SCM nutzte die Gunst, spielte sich in einen Rausch und führte bis Minute 25 durch Tore von Paul Lowden (2), Sven Barnet und Gerhard Alber 4:1. Die Oberschwaben glichen aus, ehe Paul Lowden, Peter Lowden (2), Klaus Guggemos und Markus Gmeiner den 9:5-Sieg perfekt machten. Gmeiner kam direkt aus dem Krankenhaus, wo er sich an der bei einem Zweikampf gebrochenen Nase behandeln ließ. Trainer Tibor Vozar lobte: 'Ausgezeichnet, was der Markus heute geleistet hat.' (mide)

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