- Die Gemeinde Rieden wird sich dem zwischen den Lechwerken (LEW) und dem Bayerischen Gemeindetag ausgehandelten Rahmenvertrag über die Stromversorgung von kommunalen Einrichtungen und Liegenschaften anschließen. Dies beschloss der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung. Weitere Themen waren 'Tempo 30 in Zellerberg-Nord', Vermietung des Raiffeisenbank-Gebäudes und die Änderung des Regionalplans Allgäu. Bürgermeister Ludwig Landwehr sagte, bei der zwischen Gemeindetag und LEW abgeschlossenen Vereinbarung, die für die Jahre 2006 bis 2009 Gültigkeit hat, seien für die Kommunen günstige Konditionen ausgehandelt worden. Er empfahl, dem Rahmenvertrag zuzustimmen. Auf die Anfrage von Andreas Langbauer nach vergleichbaren Angeboten meinte Landwehr, im Prinzip habe man keine andere Wahl. Die Tarife für die Kommunen seien günstiger als die für Privatkunden. Ein Bürger aus Zellerberg hatte bei der Gemeinde beantragt, im Wohngebiet 'Zellerberg-Nord Tempo 30' einzuführen. Der Tagesordnungspunkt war Anlass für eine Diskussion, an deren Ende die Ratsmitglieder einstimmig mit Nein votierten. Der Antragsteller hatte geltend gemacht, man müsse wegen 'unverbesserlicher' Verkehrsteilnehmer und mit Rücksicht auf spielende Kinder verkehrsberuhigende Maßnahmen in dem Wohngebiet treffen. Die vielen parkenden Kraftfahrzeuge würden die Situation noch verschärfen. Landwehr sagte: 'Wenn man hier etwas dagegen unternimmt, wird es weitere Antragsteller geben. Ich bin gegen die Aufstellung zusätzlicher Schilder.' Zweiter Bürgermeister Hubert Schaumann meinte, sollte man die Geschwindigkeitsbeschränkung beschließen, müssten alle Straßen der Gemeinde von einem Ausschuss in Augenschein genommen werden. 'Wir können keine Verkehrsüberwachung einführen und keine verkehrsberuhigten Zonen ausweisen.' Johann Steiner vertrat die Ansicht, der Antrag sei nicht umsetzbar.
'Denn alle Anwohner hätten dann einen Anspruch auf eine Geschwindigkeitsbeschränkung.' Langbauer empfahl, alle Straßen der Gemeinde zu bewerten. Die Problemzonen lägen nicht in den Wohngebieten, sondern entlang der Kreisstraße. Andere Räte argumentierten, es gebe überall Gehwege. Die Fahrbahn sei kein Spielplatz. Man müsse an das Verantwortungsbewusstsein der Eltern und Verkehrsteilnehmer appellieren. In puncto Regionalplan ging es konkret um die Fortschreibung des Abschnitts 'Gewinnung und Sicherung von Bodenschätzen' - also um Kies. Landwehr berichtete, er habe den Regionalen Planungsverband im Mai dieses Jahres im Zusammenhang mit dem in der Diskussion befindlichen Kiesabbau angeschrieben. Der Verbands-Vorsitzende habe geantwortet, das Gremium unterstütze die ablehnende Haltung der Gemeinde. Und ferner: Der Regionale Planungsverband werde in dem als Erholungsgebiet ausgewiesenen Wald weder Vorrang- noch Vorbehaltsflächen für den Kiesabbau vorsehen. Vor Monaten war im Gemeinderat die Idee aufgekommen, als Bürgerservice einen Bauschutt-Container beim Wertstoffhof aufzustellen. Bürgermeister Landwehr hatte diesbezüglich das Landratsamt angeschrieben, aber eine Ablehnung erhalten. Dann wandte sich die Gemeinde an einen Unternehmer. Dieser hatte kürzlich ein Angebot unterbreitet, das Landwehr den Räten eröffnete. Das Gremium gelangte schließlich zu der Erkenntnis: So wünschenswert der Bürgerservice auch wäre, er ist aus organisatorischen und Kostengründen nicht durchführbar. Der Gemeinderat beschloss ferner, das Raiffeisengebäude teilweise an einen Privatmann zu vermieten. Dieser will darin hauptsächlich Gebrauchtmöbel lagern, um damit mittellose Menschen in Siebenbürgen zu unterstützen.