Kaufbeuren/Ostallgäu (mho) - Der Kleiber, Vogel des Jahres 2006, stand im Mittelpunkt der Jahresversammlung der Kreisgruppe Ostallgäu/Kaufbeuren im Landesbund für Vogelschutz (LBV). Die Biologin Brigitte Kraft von der Bezirksgeschäftsstelle Schwaben hielt einen Lichtbildervortrag über diesen Vogel, der in unseren Gärten und besonders im Wald zu beobachten ist. Mit dem zutraulichen Vogel soll auch sein Lebensraum geschützt werden, der Buchen- und Eichenwald. Der Kleiber kündigt mit lautem Pfeifen den Frühling an. Er zeigt sich im Garten, läuft kopfüber den Stamm herunter und sucht sich Nahrung in der Rinde. Den Namen erhielt der Vogel von seiner Fähigkeit, den Eingang der Bruthöhle durch 'Kleibern' (Kleben) von Lehmkügelchen zu verkleinern. Auffälligstes Merkmal ist der spitze Schnabel, das blaugraue Rückengefieder und der kastanienbraune Bauch neben den langen schwarzen Augenstreifen. Er ist ein Standvogel, der auch im Winter bei uns bleibt und am Futterplatz sein Recht verteidigt.
Waldgrundstück als Geschenk Nach dem Bericht von Kreisvorsitzenden Manfred Hohn über das vergangene Jahr gab Gertraud Pfanzelt einen positiven Kassenbericht ab. Besonders freut sich die Kreisgruppe über ein Waldgrundstück im Kemptener Wald bei Görisried, das sie geschenkt bekommen hat. In diesem naturbelassenen Biotop kann auch der Kleiber wieder einen Lebensraum finden. Walter Lorenz erläuterte die Investivmaßnahmen im Gillermoos, einer LBV-eigenen Fläche, auf der zum Beispiel der blauschimmernde Feuerfalter vorkommt. Die Tümpelkampagne soll durch den Landschaftspflegeverband im Landkreis angekurbelt werden, dafür setze sich Geschäftsführer Josef Freuding ein.
Wiederansiedlung des Bibers Für sein Engagement in der Kreisgruppe erhielt Helmar Schreiter die goldene Ehrennadel. Die Liste seiner Aktivitäten ist lang. Seit neuestem ist er stellvertretender Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes Ostallgäu. Er ist ehrenamtlicher Berater in Fragen der erfolgreichen Wiederansiedlung des Bibers. Für den Kreisverband führt er Vogelstimmenwanderungen durch, nimmt an der Wasservogelzählung und Brutvogelkartierung teil. Zahlreiche Veranstaltungen hat er als Referent geleitet und auch Schulklassen unterrichtet. Deshalb wurde er auch von Umweltminister Schnappauf besonders geehrt.