Sulzberg (mun). Sein immer noch volles Haar ist grau, die Gesichtszüge sind markanter geworden: Und doch hat sich Gerhard Baur ausgesprochen 'gut gehalten', wie ihm Freunde bestätigen. Schließlich hat der wohl beste deutsche Bergfilmer aus Sulzberg-Moosbach (Oberallgäu) seinen 60. Geburtstag gefeiert. Am kommmenden Sonntag, 8. April, ist Baurs neuer Film über die Höfats im Bayerischen Fernsehen zu sehen.
Seit 1968 produziert Baur Bergfilme und Natur-Dokumentationen. Das Bayerische Fernsehen ist einer seiner Hauptabnehmer mit seiner Sendereihe 'Unter unserem Himmel'.
Der in Friedrichshafen am Bodensee aufgewachsene Baur hatte zunächst eine Lehre als Maschinenschlosser absolviert und dann den Abschluss an der Fachoberschule gemacht. Bereits während der Schulzeit unternahm er große kombinierte Eis- und Felstouren wie die Matterhorn-Nordwand und auch zahlreiche Erstbesteigungen in den Alpen. Diese Leidenschaft prägte schließlich auch seinen weiteren beruflichen Werdegang. Nach Mitarbeit und Kamera-Assistenz bei verschiedenen Bergfilm-Produktionen begann Gerhard Baur Ende der 60er Jahre mit eigenen Produktionen.
Über 50 internationale Filmpreise und Auszeichnungen hat er mittlerweile für seine Werke bekommen. Trotz des ungewöhnlichen Erfolgs ist der Vater von drei Kindern - sein Sohn Fridolin tritt beruflich in seine Fußstapfen - bescheiden geblieben.
Nach vielen Filmen über ferne Länder und über die Berge der Welt hat er sich in den vergangenen Jahren wieder mehr mit den Gebirgen in der näheren Umgebung beschäftigt. So in einer Serie über die verschiedenen Gebirgsgruppen der bayerischen Alpen und jetzt mit seinem Film über die Höfats mit dem Titel 'Der einmalige Berg'. Der Beitrag ist mehr als ein Portrait der 'Königin der Grasberge'. Gezeigt werden nachgestellte Szenen von ersten Besteigungen, berichtet wird von den Edelweißsuchern in den extrem steilen Grasflanken.
Oft war es die Not, die die einheimischen Bauern und Hirten zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in die Steiflanken trieb, um das begehrte Edelweiß zu pflücken. Am Oberstdorfer Bahnhof verkauften sie die Blumen für wenige Pfennige an die Touristen. 1935 errichtete die Bergwacht den Zeltposten unterhalb des Westgipfels der Höfats, um die Blumen zu schützen.
Der Film berichtet auch von der harten Arbeit der Bergbauern und Hirten, die ihre Tiere in die steilen Hänge trieben und in steilen Flanken die Wiesen mähten. Im Winter wurde das dort gelagerte Futter in einem verwegenen 'Heuzug' aus den verschneiten Bergen ins Tal gebracht.
i Der Film von Gerhard Baur 'Die Höfats - der einmalige Berg' wird am Ostersonntag, 8. April, um 19 Uhr im Bayerischen Fernsehen in der Serie 'Unter unserem Himmel' ausgestrahlt.