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Einen Bahnhof hat es hier nie gegeben

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Einen Bahnhof hat es hier nie gegeben

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    Wie sich Obergünzburg in zehn Jahren entwickelt hat. Von Nicole Siebert Obergünzburg'Massive Bebauung im geplanten Wohngebiet', so lautete die Überschrift eines Artikels in der Allgäuer Zeitung vor zehn Jahren. Damals ging es um das Wohngebiet 'Am Anger'. Ein paar Tage späten lasen die Obergünzburger in ihrer Tageszeitung: 'Kampf gegen Raserei auf Obergünzburgs Straßen'. Auf den ersten Blick scheinen die Themen, die die Marktgemeinde Obergünzburg zehn Jahre später in Atem halten gleich zu sein. Doch Obergünzburg ist in den vergangenen Jahren keineswegs auf der Stelle getreten, wie ein kleiner Rückblick unserer Zeitung zeigt.

    6 092 Einwohner lebten noch vor zehn Jahren in der Marktgemeinde mit ihren Ortsteilen Ebersbach und Willofs. Damals noch unter der Leitung von Bürgermeister Helmut Schreck. 6 558 waren es Ende 2001. Zurückzuführen sei der Anstieg der Einwohnerzahl nach Angaben des amtierenden Bürgermeisters Herbert Schmid auf die verstärkte Ausweisung von Bauplätzen. 12 entstanden in Willofs, 16 in Ebersbach und 70 Grundstücke gab es in Obergünzburg zu kaufen. 'Ich mag Obergünzburg nicht verschließen', sagt Schmid, der die Marktgemeinde seit sieben Jahren leitet. Deshalb gibt es in Obergünzburg neben dem so genannten Einheimischenmodell auch für 'Zugereiste' verschiedene Möglichkeiten einen Bauplatz zu erwerben. Zudem hat die Gemeinde Parzellen eingerichtet, wo das Bauen auch für junge Familien noch erschwinglich ist. Die Altersstruktur der Marktgemeinde hat sich allerdings aufgrund des verstärkten Zuzugs junger Familien nicht verändert. 15 Prozent der Einwohner sind heute in Obergünzburg 65 Jahre und älter, genauso wie vor zehn Jahren.

    Viel mehr Kindergartenplätze

    Trotzdem musste die Gemeinde ihren Einwohnern einige Verbesserungen bieten. 'Wir haben die Kindergartenplätze unter anderem durch den Neubau des Kindergartens Sonnenschein von 150 auf 220 gesteigert', betont Bürgermeister Herbert Schmid. Jedes dreijährige Kind habe nun einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Auch im Ebersbacher Kindergarten wurde im Jahr 1997 kräftig umgebaut und erweitert. 'Auch im Freizeitbereich mussten wir einiges tun', zieht Schmid Bilanz. So entstanden in Obergünzburg ein Fußballplatz für die jüngsten Kicker, eine 100-Meter-Bahn, das Hagenmoos-Bad wurde saniert und im Ortsteil Ebersbach ein Sportplatz gebaut. Die Sporthalle in Ebersbach soll im September eingeweiht werden.

    Was die Ansiedlung von Gewerbe angeht, so hat sich in den vergangenen zehn Jahren in Obergünzburg nicht viel getan. Neben Kunststoff Schmid und der Metallverarbeitung Columbus sind die Saliter Milchwerke mit 180 Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber in der Marktgemeinde. 'Es gibt zwar viele Interessierte, doch allen fehlt die direkte Anbindung an die Autobahn', erklärt Schmid. Und einen Bahnhof, den gab es in Obergünzburg noch nie.

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