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Einen Altar gesucht ­

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Einen Altar gesucht ­

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    und Freunde gefunden Zehn Jahre 'Brücke' Kimratshofen-Mackenrode Kimratshofen (is). Um Mittel für den Bau der Kapelle in Walzlings zu gewinnen, veräußerte die Pfarrei Kimratshofen 1929 die Ausstattung ihrer früheren Kirche. Die Seitenaltäre kamen nach Memhölz und Geretshausen bei Landsberg, die Kanzel nach Illertissen. Am weitesten 'wanderte' der Hochaltar ­ bis nach Mackenrode im Eichsfeld (Thüringen). 60 Jahre später, nach der Wende, wurde er zur 'Brücke' zwischen beiden Gemeinden.

    Ein Bericht 1987 in der Allgäuer Zeitung brachte es an den Tag, dass das bald 300 Jahre alte Kunstwerk wohlbehalten noch in der Mackenröder Kirche steht. Doch der Ort an der Westgrenze Thüringens lag im Sperrgebiet der damaligen DDR und war nur 'Auserwählten' zugänglich. Erst als der Eiserne Vorhang fiel, konnten Kimratshofener in das 500 Kilometer entfernte Dorf reisen. Aus diesem Kontakt erwuchs eine Verbindung, die sich in Besuchen und Gegenbesuchen gefestigt hat (vor zwei Jahren war auch die Musikkapelle Kimratshofen drüben zu Gast) und die nunmehr ein Jahrzehnt besteht. Um das kleine Jubiläum zu feiern, fuhr eine Abordnung aus dem Allgäu für drei Tage ins Eichfeld.

    Die Gäste wurden von den Vertretern von Pfarrei und Gemeinde Mackenrode herzlich begrüßt und zu einer Kaffeetafel im Pfarrheim gebeten; dort folgte später auch ein geselliges Beisammensein. Hier wie bei der privaten Unterbringung erfuhren die Allgäuer wieder eine große Gastfreundschaft. Bei einem Rundgang durch das Dorf konnten sie feststellen, wie sehr das von historischen Fachwerkbauten bestimmte Ortsbild in den letzten Jahren gewonnen hat. Auch die Kirche ist renoviert, und im Turm steht ein neuer Glockenstuhl. Lediglich die Orgel harrt noch der Erneuerung. Tags darauf besuchte man die Wallfahrtskirchen auf dem Hülfensberg (wo einst der heilige Bonifatius eine Donareiche gefällt haben soll) sowie in Klüs\'chen Hagis und stand bei Flinsberg auf dem geografischen Mittelpunkt Deutschlands, besichtigte dann die gotischen Kirchen von Heilbad Heiligenstadt und erlebte auf dem dortigen Friedensplatz ein großes Mittelalter-Spektakel.

    'Immer willkommen'

    Abends hieß es in Mackenrode 'Teiche in Flammen': Die Weiher der neugeschaffenen Dorfparkanlage boten im Schein von Lichtern und Fackeln ein stimmungsvolles Bild. Am nächsten Tag wurde der Park von Bürgermeister Bernd Rosiak seiner Bestimmung übergeben. Pfarrer Raimund Fahrig ­ der einen Brokat-Chormantel aus Kimratshofen trug ­ versicherte beim Festgottesdienst seinen Mitbürgern unter Beifall, sie seien in Kimratshofen 'immer herzlich willkommen'. Der Liederkranz Mackenrode erfreute noch mit einem Volkslieder-Reigen, dann hieß es Abschied nehmen. Bis zum nächsten Wiedersehen

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