Pfronten (ves). - 'Warum macht Ihr denn so was?', hatten viele gefragt. Gemeint haben sie damit den Pfrontener Mountainbike-Marathon. Zum dritten Mal gingen am Samstag Profis, Lizenzfahrer und Hobbysportler auf die Strecke an Alpspitz, Himmelreich und Breitenberg. Über 1000 Radfahrer stellten sich der Herausforderung. Chancen auf den Gewinn oder vordere Plätze durften sich freilich nur wenige ausrechnen. Warum also strampeln und schwitzen? Bei einer kleinen Sinnsuche hilft uns Teresa Nöß aus Pfronten. Herausforderung meistern:'Letztes Jahr habe ich mir vorgenommen, mitzumachen', erzählt Teresa. Die 22-Jährige trat zum ersten Mal bei einem Mountainbike-Marathon an. Aus einer Zeitschrift hat sie sich einen Muster-Trainingsplan kopiert. 'Damit ich ungefähr eine Richtung habe, wie ich mich vorbereiten soll', schildert sie. Drei Monate lang arbeitete sie gezielt auf den Marathon hin. 'Ich habe mir keine gute Zeit vorgenommen, einfach vor Zielschluss ankommen', verrät sie. Anstatt der angepeilten fünf Stunden brauchte sie dann nur 4:35 Stunden und war 'erleichtert und begeistert'. Vor allem aber 'Einfach froh, dass ich das geschafft habe.'Unterstützung erfahren:'Mein Freund Daniel Maier hat mich begleitet. Das war super', erzählt Teresa Nöß. Er trug den Rucksack mit den Getränken - davon brauchten die Radler am Samstag bei der Hitze große Mengen. 'Viele meiner Freundinnen waren auf der Strecke und haben mich angefeuert. Und meine Familie!', freut sich die 22-Jährige immer noch über die schöne Unterstützung. Ihr Vater Franz Nöß, Berater der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Füssen, kennt als Förster die Berge um Pfronten und Nesselwang wie seine Westentasche und schaffte es so, seine Tochter gleich an mehreren Punkten anzufeuern. Jubel genießen:'Das besondere am Pfrontener Marathon sind die Zuschauer', pflichteten viele Radler Teresa im Ziel bei. Sie alle waren lautstark und sympathisch angefeuert worden - ob einheimisch oder als Gast. Da war zum Beispiel der ältere Wanderer an der Alpspitz. Anstatt über die 'verrückten Biker' die Nase zu rümpfen war er begeistert: 'Hoi a Feel!', freut er sich als, er die Sportlerin entdeckte und feuerte sie noch an. Vielen half bei der mühsamen letzten Auffahrt zum Breitenberg hinauf auch der Samba-Rhythmus der Trommler. Bei Temperaturen, die an die Copa Cabana denken ließen, zauberten sie auch müden Bikern ein Lächeln aufs Gesicht. Grenzen antesten:'Abartig heiß war es', lautete die Einschätzung Teresas nach dem Rennen. Nein, freiwillig wären sicher viele bei dem Wetter nicht um Zwölf Uhr Mittag den steilen Anstieg zur Kappeler Alp hinauf geradelt. Aber Renntag ist Renntag und dann ging es doch. 'An der Versorgungsstation bin ich kurz umgefallen. Aber nicht schlimm, dann ging es gleich weiter', erzählt die junge Pfrontenerin. Sie habe erwartet, dass sie irgendwann nicht mehr könne, zusammenklappe oder einfach Schluss sei. Doch dem war nicht so. 'Ich bin langsam angegangen und so musste ich nicht einmal schieben', freut sie sich.
Fazit:Die Freude danach. Das könnte es sein, die Motivation für das Radeln davor. Teresa jedenfalls ist richtig glücklich. Und hatte das nicht auch Organisator Hannes Zacherl so gesagt? 'Wenn Du nicht mitmachst, stinkt es Dir am Abend', meinte er. Könnte sein. Denn die Radler freuen sich und feiern - und werden gefeiert in Pfronten.