Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Eine Zeitreise in die Geschichte Ronsbergs

Allgäu

Eine Zeitreise in die Geschichte Ronsbergs

    • |
    • |

    An seinem Diavortrag arbeitete Grünthal neun Monate Ronsberg (sg). Auf eine Zeitreise in die Geschichte des Marktes Ronsberg nimmt Manfred Grünthal morgen Abend sein Publikum in der Mehrzweckhalle mit. Vor 36 Jahren ist er mit seiner Frau in den Marktflecken im Günztal gezogen, hat ihn lieben und kennen gelernt Die Kamera ist sein steter Begleiter und so verfügt er über unzählige Fotos von dieser seiner zweiten Heimat. Für seine Diaschau kann er aber auch auf Bilder zurückgreifen, die ihm andere Ronsberger zur Verfügung stellten. Hilfreich bei der dreivierteljährigen Vorbereitung waren aber auch die Ronsberger und Engetrieder Chronik sowie die Chronik des Verpackungswerkes 4P, das die jüngste Geschichte des Ortes wesentlich mitgeprägt hat.

    In der Großstadt hat sich der gebürtige Berliner nie sonderlich wohl gefühlt. So suchte er sich ­ nachdem er 1957 aus Ostdeutschland in den Westen zog ­ über kurz oder lang eine Arbeitsstelle auf dem Land. Bei 4P Ronsberg war er seit 1964 im Verkauf tätig, hat nun im Ruhestand Zeit, seinen Hobbys nachzugehen. Mit Liebe zum Detail forschte er für seinen Vortrag in der Geschichte, studierte viele Bücher und zapfte so manche Quelle an.

    'Von Ruoms Berg zum Markt Ronsberg' überschreibt er seine Dia-Schau, die mit dem Burgbau der Edlen von Ursin (Irsee) auf dem Berg Ruom Anfang des 11. Jahrhunderts beginnt. Dieses im östlichen Allgäu verwurzelte Adelsgeschlecht kann bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Sein Aufstieg begann um 1000 nach Christi mit der Übernahme der Vogtei des Klosters Ottobeuren als erbliches Reichslehen. Die Ursin-Ronsberger, deren Geschlecht im Jahr 1212 in der Hauptlinie bereits ausstarb, zählten zu den bedeutendsten Adelsfamilien des Allgäus, erhielten 1182 den Markgrafentitel. Für einige Jahrzehnte war Ronsberg die Schaltzentrale der Macht, erläutert Manfred Grünthal. Aber bereits Mitte des 13. Jahrhunderts ging es mit der Burg bergab. Man wisse, so Grünthal, nicht einmal, wie sie ausgesehen habe. Ihre Ruinenreste aber habe Carl Spitzweg gemalt. Auch dieses Bild (in Privatbesitz) wird in seinem Vortrag gezeigt.

    Handwerker und Bauern

    Wo einst nur eine Mühle und ein paar Holzhütten standen, kamen mit der Burg auch Handwerker und Bauern, und wie es die Sage will, soll 'auf der Statt' eine wunderschöne Stadt angesiedelt gewesen sein. Auch von allerlei anderen Geschichten und Bräuchen wird Grünthal zu berichten wissen. So etwa vom Brauch des 'Wurmbrennes' bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Wo sich ab 1120 eine Eisenschmiede befand, dort hielten bereits 1582 die Papiermacher in Ronsberg Einzug: die Ursprünge der Papierfabrik, die so bedeutend für den Ort werden sollte.

    Beleuchten wird Grünthal auch die Kirchengeschichte, die der Post, des Schulwesens, die des Ronsberger Wappens, der Rechtssprechung und die zahlreicher Häuser des Ortes, der insbesondere in den letzten Jahrzehnte eine rasante Entwicklung nahm. Selbst die Günz als wichtige Lebensader habe sich in der fast 1000-jährigen Geschichte verändert. Sein Vortrag, so Grünthal, könne die Geschichte sicherlich nicht lückenlos darstellen, aber einen Bogen schlagen von den Ursprüngen zur Gegenwart. Angeregt worden war er dazu von Pfarrer Reichart. Denn schon viele Male hatte Grünthal Diaschauen zu anderen Themen für die Pfarrgemeinde oder auch für den Gartenbauverein gehalten. Und das Interesse für Geschichte, so der Ronsberger, habe er schließlich bei sich schon in früher Jugend entdeckt.

    i Der Vortrag findet statt morgen, Samstag, um 20 Uhr in der Mehrzweckhalle in Ronsberg.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden