Unterthingau(wu). - Der Kindergarten in Unterthingau erhält eine weitere Kindergartengruppe. Diese Grundsatzentscheidung traf der Marktrat in seiner jüngsten Sitzung ohne Gegenstimme. Damit erhöht sich die Zahl der Gruppen auf fünf. Die Kindergartenleiterin Susan Reiter-Röderer rechnet mit zusätzlichen Personalkosten für die Gemeinde in Höhe von rund 33000 Euro. Untergebracht werden soll die fünfte Gruppe im Jugendraum der Landjugend. Bürgermeister Georg Rauch betonte, dass die Einrichtung einer weiteren Kindergartengruppe nur vorübergehend sei. 57 Neuanmeldungen liegen nach Aussage von Kindergartenleiterin Reiter-Röderer bereits vor. 39 Kinder verlassen den Unterthingauer Kindergarten im Sommer. Demnach fehlen 18 Plätze, und 'nach meinen Erfahrungen kommen über das Jahr noch einige dazu', sagte Reiter-Röderer. 'Das gibt gewaltigen Ärger, wenn wir die 18 Kinder nicht nehmen', stellte Rathauschef Rauch klar. Deswegen gelte es, eine vorübergehende Lösung anzustreben. Er habe bereits Gespräche mit der Vorsitzenden der Landjugend geführt. Demnach stünde einer Nutzung des Jugendraums, der sich in unmittelbarer Nähe des Kindergartens befindet, nichts im Wege. Große Investitionen für die Einrichtung des Raumes seien nicht geplant, betonte die Kindergartenleiterin auf Anfrage von Marktrat Dominikus Schrägle. Zwar müsse zusätzlich Spielzeug angeschafft werden, doch das könne später auch für die anderen Gruppen verwendet werden. Laut Reiter-Röderer ist die Zahl der Ganztags-Anmeldungen deutlich angestiegen, zudem nehme der Anteil der dreijährigen Kinder verstärkt zu. Insgesamt wurden bislang 117 Kinder angemeldet. Pro Gruppe sind bis zu 25 Mädchen und Jungen zulässig. Ab 15 Kindern gibt es Zuschüsse. Für die Betreuung der Gruppe (von 8 bis 12.30 Uhr) sind eine Erzieherin sowie eine Zweitkraft und eine Vorpraktikantin vorgesehen. Im Haushalt seien für die zusätzlichen Personalkosten bisher keine Mittel vorgesehen, sagte Bürgermeister Rauch: 'Wir müssen eben auf andere Investitionen verzichten.' Dem stimmten die Markträte zu. 'Wir müssen ein Zeichen setzen, dass wir eine kinderfreundliche Gemeinde sind', sagte Elisabeth Schultz. Erich Mladek brachte es schließlich auf den Punkt: 'Wir haben keine andere Chance als zuzustimmen.' Dieser 'Empfehlung' kamen seine Marktratskollegen nach und votierten einstimmig für die Einrichtung einer fünften Kindergartengruppe.
'An der Belastungsgrenze' Um die Betreuung der Ganztagesgruppe (von 8 bis 16 Uhr) auch in Zukunft abdecken zu können, bat Kindergartenleiterin Reiter-Röderer den Marktrat die Arbeitszeit einer Teilzeitkraft um fünf Stunden pro Woche zu verlängern. 'Wir sind an unserer Belastungsgrenze', betonte Reiter-Röderer. Für die Gemeinde bedeute dies Mehrkosten in Höhe von rund 3000 Euro. Das Gremium stimmte der Verlängerung mit einer Gegenstimme zu. Ob die zusätzlichen Kosten über eine Beitragserhöhung finanziert werden sollen, darüber will der Marktrat in einer seiner nächsten Sitzungen diskutieren.