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Eine starke Leistung am Mikrofon

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Eine starke Leistung am Mikrofon

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    Von unserem Mitarbeiter Roland Wiedemann, Scheidegg - Eigentlich wird Tobias Steinhauser fürs Radfahren und nicht fürs Schwätzen bezahlt. Doch mit einem gebrochenen Becken ist Ersteres nicht möglich. Warum dann nicht den Nebenjob als Co-Kommentator annehmen, dachte sich der Scheidegger in Diensten von T-Mobile, als das ZDF sich meldete. 'Es hat Spaß gemacht und war wirklich interessant', lautete das Resümee des Westallgäuer nach seiner Premiere in der Sprecherkabine beim Einzelzeitfahren der Tour de France. Vor zehn Tagen hatte der Sender beim 32-Jährigen im Westallgäu angerufen. Ob er nicht Lust habe, an der Seite von ?? und? den Auftritt von Lance Armstrong, Jan Ullrich und Andreas Klöden auf den 55 Kilometern rund um Besancon zu kommentieren, wurde er gefragt. Steinhauser, der nach dem schweren Sturz bei der Tour de Suisse Mitte Juni zum Nichtstun verdammt ist, sagte spontan zu. Am Freitag machte sich der Freund von Jan Ullrich auf den Weg nach Frankreich. In Besancon angekommen traf er sich mit seinen Teamkollegen zum Abendessen, schlief dann aber im Hotel, in dem die ZDF-Crew untergebracht war. Nein aufgeregt sei er nicht gewesen, als er den Kopfhörer mit integriertem Mikrophon am nächsten Tag aufsetzte, betont der gelernte Schmied. 'Ich kenne mich in der Sache ja doch ein bisschen aus.' Bei aller Fachkenntnis präsentierte sich Steinhauser auch noch wortgewandt, erklärte dem Zuschauer, welcher Fahrer welche Übersetzung fährt, warum Armstrong mit deutlich höherer Frequenz als sein Kapitän Jan Ullrich tritt ('der hat einfach mehr Luft) und dass es nichts bringt, den Stil des Texaners nachzuahmen ('haben Jan und ich im Training ohne Erfolg ausprobiert'). Steinhauser hätte gern noch mehr gesagt. Aber nur auf Zeichen der Kommentatoren durfte der Westallgäuer 'seinen Senf dazu geben'. Die eine oder andere Anekdote über diesen oder jenen Fahrer hätte er schon noch zum Besten geben können. So musste er phasenweise sprachlos mitansehen, wie Armstrong die Konkurrenz deklassierte. 'Der ist derzeit nicht zu schlagen. Das ist, wie wenn beim Ski-Weltcup die Zweit- und Drittplatzierten innerhalb einer Zehntelskunde liegen und der Sieger drei Sekunden Vorsprung hat', meint er zum Ausgang des Einzelzeitfahrens. Dabei glaubt Steinhauser, dass Ullrich trotz der tollen Leistungen gegen Ende der Tour immer noch nicht 'im Top-Zustand war'. Die gesundheitlichen Probleme im Frühjahr und zu Beginn der Tour macht er dafür verantwortlich. Klödens Vorstellung nennt er dagegen einfach nur 'super'.

    'Kein Rüffel von Fernsehleuten' 'Bei der abschließenden Redaktionsbesprechung habe ich von den Fernsehleuten jedenfalls keinen Rüffel bekommen', meint Steinhauser zu seiner eigenen Leistung bei der Tour de France. Bei allem Spaß an der Arbeit in der ZDF-Sprecherkabine kann es Tobias Steinenhauser kaum erwarten, bis er den Worten wieder Taten folgen lassen kann. Diese Woche beginnt er wieder mit dem Training.

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