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Eine Komposition für den Sohn

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Eine Komposition für den Sohn

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    Eine Komposition für den Sohn

    Von Richard Mayr|KaufbeurenBereits vor anderthalb Jahren reservierten die Kaufbeurer Isolde (54) und Wolfgang Demel (60) den Stadtsaal. Groß muss die Räumlichkeit nämlich sein. Zur Primizfeier ihres Sohnes Thomas Demel am 1. Juli erwarten sie sehr viele Freunde und Verwandte, wie sie erzählen. Und: Bei der Planung der Feier nahm ihnen der Pfarrgemeinderat von St. Martin einiges ab, sagen sie.

    Überraschungen wird es geben

    Angemessen soll die Feier ihres Sohnes ausfallen. So wird bereits am Tag zuvor an ihrem Haus ein Primizkreuz enthüllt. 'So ist es Brauch im Allgäu', sagt Demel. Ein Schmiedemeister aus Kaufbeuren hat es gefertigt. Das Ehepaar bereitet auch eine symbolische Agape vor, ein Mahl mit den Gottesdienstteilnehmern vor der Kirche. Nicht alle Gottesdienstbesucher haben bei der anschließenden Primizfeier nämlich Platz. Isolde Demel ging schließlich ihrer Bastelleidenschaft nach, um ein paar Überraschungen zu schaffen. Verraten werden sie nicht. Diese Zeit nehmen sich die Demels, weil es eben etwas Besonderes sei, wenn der Sohn zum Priester geweiht wird. 'Für die Eltern und den Bruder ist es ein erhebendes Gefühl', sagt Wolfgang Demel. Hinter der Entscheidung ihres Sohnes stehen sie voll und ganz.

    Auch Angelika (64) und Richard Waldmüller (65) zeigen sich mit dem Entschluss ihres Sohnes Ludwig, Priester zu werden, einverstanden. 'Wir sind zufrieden, dass er zufrieden ist', sagt Angelika Waldmüller. Die Freude ist gepaart mit der elterlichen Sorge, ob es gut gehen wird, schränkt Richard Waldmüller ein. Einen schweren Beruf habe ihr Sohn gewählt. Einen, bei dem er allein sei und keinen Partner in schweren Zeiten an seiner Seite habe, sagt Angelika Waldmüller.

    Einen Kelch und eine Schale will ihm die Familie schenken. Die Schwester von Ludwig, Verena Waldmüller, eine gelernte Bildhauerin, schnitzt sie gerade. Seit Pfingsten ist das Ehepaar Waldmüller mit den praktischen Dingen für die Primizfeier am 8. Juli beschäftigt. Dazu gehört zum Beispiel, die zahlreiche Verwandtschaft über Nacht unterzubringen. Das Haus der Waldmüllers wird voll belegt sein. Die Komposition der Messe, die sich Ludwig Waldmüller eigens für den Primizgottesdienst gewünscht hat, ist schon seit März fertig. Der Vater, früher langjähriger Kirchenmusiker in St. Martin, hat sich an den Schreibtisch gesetzt und die Noten aneinandergefügt. Die Tonleiter hat er als zentrales Motiv eingewoben. 'Als Sinnbild für das Leben überhaupt', erläutert Waldmüller.

    Ruhe vor dem großen Ereignis hätte das Ehepaar Waldmüller nun nötig. 'Exerzitien könnten wir jetzt auch gebrauchen', sagt Richard Waldmüller. Zu denen haben sich Thomas Demel und Ludwig Waldmüller nun zurückgezogen, um sich in Ruhe auf die Priesterweihe am kommenden Sonntag, 24. Juni, um 14.30 Uhr im Hohen Dom in Augsburg vorzubereiten.

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