Von Gerlinde Schubert (Text) und Alfred Michel (Fotos) Marktoberdorf Geradezu ins Schwärmen geriet so mancher der über 500 Besucher am Samstagabend beim Schwarzweiß-Ball im Modeon. 'Die schönste Modeon-Gala seit Jahren' meinte ein Tänzer aus Wertach. Und auch Bürgermeister Werner Himmer konstatierte um Mitternacht: Eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Eine tolle Stimmung, ein vortreffliches Tanzorchester, mit Sabrina Fackelli & Blub ein Varieté-Duo, das keine Wünsche offen ließ. Hauptakteur aber war das Publikum selbst, das aus allen Himmelsrichtungen angereist war. Es legte nicht nur gute Laune und große Lust aufs Tanzen an den Tag, sondern hob mit auffallend erlesenen Roben diese Gala in den Adelsstand.
Es war eine Gala mit dem 'Extra Blub (Sahne)' - und das nicht nur, weil der komödiantische Varieté-Künstler Blub aus Frankfurt das Blasen überdimensionaler Seifenblasen so gut beherrschte. Gleich zu Beginn setzte er einen Akzent, der im Zusammenspiel mit der überaus charmanten Art seiner Partnerin Sabrina auf einen entspannten Abend einstimmte. 'Vergiss Las Vegas, vergiss das Moulin Rouge in Paris - genieße die ganz besondere Stimmung in Marktoberdorf', gab sie mit ihrem französischen Akzent als Motto aus. Ob beim akrobatischen Tanz mit dem Seil, mit ihren außergewöhnlichen Jonglierkünsten, beim Stepptanz oder einer humorigen Musikeinlage: Sabrina Fackelli und Blub verstanden es noch öfter - und immer besser - an diesem Abend, ihrem Publikum tosenden Applaus zu entlocken.
Erst als die letzte Seifenblase geplatzt war hieß es heuer also in Anlehnung an den Wiener Opernball: 'Alles Walzer'. Dazu lud Bürgermeister Werner Himmer auf die Tanzfläche ein. Wie bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt Marktoberdorf für ihre Gala - 'mit freundlicher Unterstützung von Schnitzer Druck Print und Media, Allgäuer Zeitung und Modeon Restaurant' - das 17-köpfige Münchener Tanzorchester Fink & Steinbach engagiert. Mit dem ersten Takt füllten sich die im Modeon-Saal großzügig verteilten Tanzflächen - und das sollte bis zwölf nach zwei Uhr nachts so bleiben. Ob Walzer oder Tango, Cha-Cha-Cha, Jive, Foxtrott, Twist oder Rock'n'Roll: Das Orchester hatte in gut tanzbaren Arrangements alles in petto, was das geübte oder auch weniger geübte Tänzerherz begehrt.
Im Glanz von Seide
Beim Blick auf die Paare zeigte sich an diesem Abend: Tanzen ist absolut 'in'. Auch bei jüngeren Leuten. Die Tanzschulen haben gute Arbeit geleistet. Denn exakt wurden auf dem Parkett die Schritte zur Musik gesetzt. Im Glanz von Seide, goldenen Pailletten und silbernem Lurex der meist bodenlangen Abendkleider der Damen wogen sich die vorwiegend mit Fliege ausgestatteten Herren - darunter auch Landrat Johann Fleschhut - zu tanzbaren Klassikern. Sie reichten von Abbas 'Thank you for the music' bis Tom Jones 'Sex Bomb', von Eric Burdons 'House of the rising sun, Frank Sinatras 'New York' bis hin zu Santanas 'Samba pa ti'. Der gepflegte Bigband-Sound kam ausgesprochen gut an.
Wer es zwischendurch etwas jazziger - und ruhiger - haben wollte, ging zum 'Chill out' ein Stockwerk tiefer in die Bar. Dort spielte Charlie Glass - ein bewährter und immer gern gehörter Gala-Musiker - am Piano. Die Küche gab dort Weißwürste her, die Bar alle Arten von kalten Getränken. Dagegen hatte man im Ballsaal die kulinarische Wahl zwischen einfachem Hawaiitoast und raffiniertem Krabbencocktail. Dazwischen lagen der Warm-Kaltsalat, das klassische Steak oder auch das Zigeunerschnitzel.
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