Mittelberg/Kleinwalsertal (ös). Hochwertiges Trinkwasser bietet die Quelle 'Kaltes Bächle' auf dem Höhenweg zwischen Mittelberg und Baad im Kleinwalsertal. Die Brunnenstube ist eine von fünf natürlichen Wasserlieferanten. 1957 war der Born zur Trinkwasser-Versorgung in Betrieb genommen worden. Jetzt hat man die Quellfassung saniert und angesichts derschwierigen Geländeverhältnisse zukunftssicher gemacht. Die Kosten: eine halbe Million Euro.
Rund ein Jahr hat die 'Frischkur' des 'Kalten Bächle' gedauert. Das 50 Jahre alte Gebäude, in dem das Quellwasser gefasst und in das Versorgungsnetz eingespeist wird, war von Anfang an den geologisch instabilen Verhältnissen im Quellgebiet ausgesetzt. Risse und Beschädigungen entstanden. Jetzt aber ist eine langfristige Sicherung der Brunnenstube im Hanggelände erfolgt.
Eigentlich hätte das Projekt schon viel früher in Angriff genommen werden sollen. Doch es war nicht einfach, mit schwerem Baugerät zum Standort vorzudringen. Es ging nur mit der gleichzeitigen Umsetzung des 'Flächenwirtschaftlichen Projektes Heuberg', eine Art Flurbereinigung im Schutzwald. Für die Trinkwasserversorgung des Walsertals stellt das 'Kalte Bächle' einen wichtigen Bestandteil der Gesamtförderung dar. Immerhin stammt fast ein Drittel des jährlichen Bedarfs aus diesem natürlichen Wasserreservoir verdeutlicht Alexander Ritsch für die Gemeinde Mittelberg. 450 000 Kubikmeter Trinkwasser werden nach den Worten von Ritsch jährlich gefördert,. Die 500 000 Euro teure Baumaßnahme sei also gerechtfertigt.
Ein Totalabriss des arg strapazierten Quellhauses direkt am Fuß eines ständig in Bewegung befindlichen Abhangs wurde indes vermieden. Aus gutem Grund, den der Chef der Gemeindewasserversorgung, Jürgen Lammeck, in einer 'extrem massiven Bauweise' ortet. Trotzdem sah die Planung aus Sicherheitsgründen vor, das für die Einspeisung des Wassers ins Rohrleitungsnetz notwendige Betriebsgebäude mit neuester technischer Ausstattung weiter weg vom Hang zu situieren. So will man die Gefahr von Steinschlag verringern. Daher wurde ein Verbindungstunnel errichtet, durch den das hochwertige Nass aus dem Einzugsgebiet des Walmendingerhorns nach dem Felsaustritt über Edelstahl-Fassungen kontrolliert abgeleitet werden kann. Um die geologisch bedingten Bewegungen des Berges Einhalt abzufedern, wurde das neue Quellhaus quasi 'flexibel bewegbar' errichtet, erklärt Lammeck die besondere Bauweise.
Auch ein Löschwasserbehälter für Feuerwehr-Einsätze im Gebiet Alpenwald wurde bei dieser Gelegenheit installiert. Mit den vorgesehenen 5,5 Kubikmeter Wasser wird der Brandschutz für die umliegenden verstreuten Gebäude erheblich verbessert.