Investitionen für Bildung und Familie - unter diesem Motto stand die jüngste Sitzung des Waaler Gemeinderats am Montagabend. In einer rund dreistündigen Sitzung beschlossen die Räte einen Anbau an die Grundschule. Zudem wurde über die Einrichtung einer Kinderkrippe in der alten Schule beraten (siehe weiterer Artikel).
In einem ausführlichen Vortrag informierte Rektorin Gabriele Geisel über die aktuelle, problematische Raumsituation in der Grundschule. So entspreche das derzeitige Platzangebot für Lehrer-, Schüler- und den Verwaltungsapparat "bei Weitem" nicht dem Bedarf und den Vorgaben. Momentan existieren vier Klassenzimmer und ein Raum für die Mittagsbetreuung. Da die Grundschule derzeit mit zwei zweiten Jahrgangsstufen fünfklassig aufgestellt sei, muss eine Klasse im alten Schulhaus untergebracht werden, evangelische Religion aufgrund des Platzmangels gar im Werkraum unterrichtet werden. "Durch die Raumwechsel geht jedes Mal viel Unterrichtszeit verloren", berichtete Geisel. Darüber hinaus seien auch die Arbeitsbedingungen für Schulleitung und Lehrer nicht mehr tragbar. Das Lehrerzimmer sei mit rund 20 Quadratmetern nur halb so groß, wie für Grundschulen dieser Größenordnung eigentlich vorgesehen.
"Eine ordentliche Unterrichtsvorbereitung, Elternberatungen oder Schülergespräche sind nur schwer möglich", betonte Geisel.
Der Gemeinderat zeigte sich angesichts der überzeugenden Darlegungen vom dringenden Handlungsbedarf überzeugt und bewilligte den vorgestellten Bauplan einstimmig. Dieser sieht vor, auf der Südseite der Grundschule auf 115 Quadratmetern zwei zusätzliche Klassenzimmer, die als Mehrzweckraum und zur Mittagsbetreuung genutzt werden sollen, zu errichten. Die Kosten veranschlagte Dieter Streit, Leiter der Kämmerei der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe, auf 150000 bis 180000 Euro. Man könne jedoch mit bis zu 130000 Euro an Fördergeldern rechnen, meinte Streit. Dies hätten erste Gespräche mit den Verantwortlichen des Bezirkes in Augsburg ergeben.
Voraussetzung für die Förderung sei jedoch, dass die alte Schule zukünftig nicht mehr für schulische Zwecke verwendet wird.
Zügigen Baubeginn gefordert
"Das sind natürlich Investitionen, die einen Haufen Geld kosten. Aber es ist eine Frage der Lebensqualität und der Attraktivität Waals. Nur so bleiben wir lebens- und liebenswert", meinte Alois Porzelius. Der Bürgermeister forderte zudem einen zügigen Baubeginn. So könnte man das Anbau-Projekt gleichzeitig mit der energetischen Sanierung der Grundschule, die wie berichtet aus dem staatlichen Konjunkturpaket II gefördert wird, in Angriff nehmen.