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Eine Fiesta in Rot-Gelb-Rot

Lindenberg

Eine Fiesta in Rot-Gelb-Rot

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    Eine Fiesta in Rot-Gelb-Rot
    Eine Fiesta in Rot-Gelb-Rot Foto: manfred sendlinger

    Es war eine Fiesta in den spanischen Nationalfarben Rot-Gelb-Rot, die am Sonntagnacht über Lindenberg hinweggefegt ist. Spanische Fahnen, Wimpel, Trikots, Perücken, Halstücher, geschminkte Gesichter - nach dem Schlusspfiff im WM-Finale und dem ersten Weltmeistertitel in der spanischen Fußballgeschichte kannte die Freude keine Grenzen mehr.

    Höhepunkt des ausgelassenen Treibens war ein Autokorso mit etwa 20 Fahrzeugen durch die Innenstadt. "Das wird jetzt eine ganz lange Nacht, die so schnell nicht zu Ende geht", versprach Emilio Martinez zwischen hupenden Autos, kreischenden Mädels und durchdrehenden Reifen auf der Hauptstraße. Thomas Burkhart, der stellvertretende Leiter der Lindenberger Polizeidienststelle, war selbst vor Ort und bescheinigte den jubelnden spanischen Fans, "es beim Feiern absolut nicht übertrieben" zu haben. "Alles war, wie sichs gehört", lobte der Polizeibeamte.

    Der Weg zur rot-gelb-roten Fiesta war allerdings lang und mit emotionalen Höhen und Tiefen gespickt. In Sebastian Bustamantes Tapa-Bar "El Merendero" fieberten rund 50 spanische Fans mit ihrer Elf mit.

    Nito Ferreiro, der Spielertrainer des FC Lindenberg und sein Teamkollege Javier Gonzales waren sich einig: "Wir packen das - aber so, wie es da zur Sache geht, stehen beim Schlusspfiff keine 22 Mann mehr auf dem Platz." Dass die Live-Übertragung durch den spanischen Sender Canal plus erfolgte, störte die wenigen, ausschließlich deutsch sprechenden Fans nicht. Michael Held über den spanischen Kommentator: "Der redet jetzt seit über zwei Stunden ohne Punkt und Komma - das ist Leidenschaft pur." Vor allem bei Emilio Martinez lagen die Nerven teilweise blank. Aus tiefstem Herzen Spanier, brachen sich seine Emotionen in schönstem Allgäuer Dialekt Bahn:. "Jetz schiaß halt endlich", platzte es bei einem Gestochere im niederländischen Fünfmeterraum aus ihm heraus.

    Ein Hoch auf die Krake

    Im Freudentaumel nach dem Schlusspfiff vergaßen die Spanier aber auch den eigentlichen "Helden" der WM nicht: Kraken-Orakel Paul hatte Spanien schließlich schon vor dem Anpfiff zum Weltmeister gemacht. "Viva Paul", brüllte Emilio Martinez in den Nachthimmel und dachte in diesem Moment wohl nicht daran, dass Tintenfische auch in eine gute Paella gehören.

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