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Eine Chronik mit Erinnerungslücken

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Eine Chronik mit Erinnerungslücken

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    Germaringen (ofr). - Eine Reihe von Fehlern weist offenbar die vor kurzem erschienene Chronik der Gemeinde Germaringen auf. Vor allem die unmittelbare Nachkriegszeit werde in manchen Punkten nicht richtig dargestellt, monierte Gemeinderat Georg Reisach. 'Sowohl in der Chronik als auch in einem Beitrag im Gemeindeblatt wird die mutige Tat eines Bürgers bei Kriegsende einfach unterschlagen'. Weitere Themen der jüngsten Gemeinderatssitzung waren die Aufarbeitung der Bürgerversammlungen und die Widmung einer bestehenden Straße. 448 Seiten stark und 35 Euro teuer ist der umfangreiche Geschichtsrückblick, den verschiedene Arbeitskreise in den vergangenen Jahren zur Historie der Gemeinde zusammenstellt hatten. Doch schon kurz nach der Präsentation tauchten die ersten kritischen Stimmen auf. Auf eine offensichtlich unvollständige Darstellung der letzten Kriegstage wurde Georg Reisach nun von Angehörigen einer Familie aus Obergermaringen angesprochen. Doch auf die Frage, warum mit keinem Wort erwähnt wird, dass ihr Familienoberhaupt Ende April 1945 den amerikanischen Truppen mit einer weißen Fahne entgegengelaufen sei und so das Dorf vor Schaden bewahrt habe, konnte Reisach keine Antwort geben. Reisach selbst findet es schade, dass diese Begebenheit nicht in der Chronik steht: 'Das war eine mutige Tat'.

    Sammlung der Unstimmigkeiten Da sich auch in anderen Bereichen die Fehlermeldungen häufen, sollen nun alle Unstimmigkeiten gesammelt und dann im Gemeindeblatt veröffentlicht werden. 'Wenn jemand etwas findet, das nicht stimmt, dann soll er sich bei der Gemeinde melden', erklärte Bürgermeister Kaspar Rager, der selbst vom bisherigen Umfang der Kritik an der Chronik überrascht ist: 'Eine Masse Zeug, die sich da angesammelt hat'.

    Lichter gehen aus In 'Unter' gehen die Lichter aus - doch Alterungsgründe scheiden als Erklärung für die Fehlfunktionen der Straßenlaternen im Ortsteil Untergermaringen aus. Die Leuchten wurden noch im Rahmen des Dorferneuerungsverfahrens angeschafft, das erst 2004 abgeschlossen wurde. Dennoch schalten manche Lampen schon bei geringen Erschütterungen ab, 'manche auch von ganz allein', wie Bürgermeister Kaspar Rager, der in Untergermaringen wohnt, selbst erleben konnte. Da vermutet wird, dass es an den Glühbirnen liegt, sollen nun andere Lampentypen zum Einsatz kommen. An das Unternehmen Erdgas Schwaben weitergeleitet hat Bürgermeister Rager ein weiteres Thema der Bürgerversammlungen. Im Obergermaringer Erlenweg senkte sich die Straße nach der Verlegung einer Erdgasleitung an einigen Stellen ab. Die Gemeinde wird, so Rager, die Baumaßnahme nur dann abnehmen, wenn die Schäden behoben sind. Wenn es nach Gemeinderat Jakob Greif geht, könnte man auf die Reparatur auch ganz verzichten: Weil sie die Autofahrer am Rasen hindere. Greif hätte 'am liebsten noch mehr Löcher' in der Straße, weil am Erlenweg 'Verkehrssitten wie in Italien herrschen' und sich kaum jemand an Rechts-vor-Links oder die Tempo-30-Begrenzung halte. Kurz notiert

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