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Eine Bergtour auf zwei Gipfel

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Eine Bergtour auf zwei Gipfel

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    Von Arno Späth Hohenschwangau - Zugegeben. Diese Tour machte ich nicht gestern. Sie liegt einige Zeit zurück. Aber sie beeindruckte so sehr, dass ich sie mehrmals anpackte. Von der Bleckenau über den Altenberger Grat auf 'Kreuzspitz' und Ochsenkopf. Nach der italienischen Lebensphilosophie 'es ist gut, wenn man jemand kennt, der jemand kennt, der jemand kennt ' gab\'s in der privat betriebenen Hirschfäng-Hütte auch mal ein Nachtquartier. Das war die Gelegenheit, an einem September-Tag den Sonnenaufgang auf dem Ochsenkopf-Gipfel zu erleben. Doch der Reihe nach: Als geborener 'Unterländler' im südlichen Ostallgäu gelandet, zählten Rucksack und Bergstiefel schnell zum persönlichen Besitz. Dann kam es zur zufälligen Begegnung mit dem Dürr Luggi. Der frühere 'Grenzer' ist heute Vorsitzender der Sektion Füssen des Deutschen Alpenvereins. Ein Treffen mit anderen in der Hirschfäng war angesetzt. Die einen wanderten von der Bleckenau zur Jägerhütte und von dort zur beliebten Hirschfäng-Alm.

    Sie ist schon lange nicht mehr die Herberge des Hirten, sondern seit rund 30 Jahren von ehemaligen Bundeswehrsoldaten aus Landsberg gepachtet. Die Gruppe formierte sich inzwischen zu einem Verein, beschränkte dessen Mittgliederzahl auf 25 und hat sich das ideelle Ziel gesetzt, die 'Hirschfäng' zu erhalten. 'Geh\'n wir über den Altenberger Grat?' fragte Luggi Dürr, eine andere Route als der große Teil der Gruppe vor Augen. Diese Frage hätte er sich sparen können: 'Ich kenn den Weg noch nicht, geh\' aber gerne mit.' Das war quasi die 'Geburtststunde' dieser Lieblingstour: Von der Bleckenau bis zur 'Kesselbruck', dann zur Altenberger Alm auf 1400 Meter, von hier rechts ab der Beschilderung folgend zum Schlagsteinsattel und dann nach links auf dem Altenberger Grat hinauf zum Kreuzspitzle (in den Karten steht dieser Gipfel als Kreuzkopf). Hier in 1910 Meter Höhe bietet sich ein imposanter Rundblick: hinüber zum Säuling und hinein zu den Lechtalern oder in entgegengesetzter Richtung die Zugspitze und die Ammergauer. 'Bergerfahren muaß ma sei', hatte Ludwig Dürr anfangs noch betont. Spätestens beim Abstieg vom Kreuzspitzle zum Kuhkarjoch weiß jeder, warum. Dieser Weg erfordert in einem Teilstück Trittsicherheit und Bergerfahrung. Sich nicht abbringen lassen, immer auf dem Weg bleiben. Am Kuhkarjoch angekommen, ist der zweite 'Gipfelsturm' durchs Latschenfeld hinauf zum Gipfelkreuz auf dem Ochsenkopf (oder Ochsenälpeleskopf, 1905 Meter) ein Klacks. Etwa eine halbe Stunde muss man dafür ansetzen. Ebenso fordert der Abstieg zur Hirschfäng-Alm keine außergewöhnliche alpinistische Erfahrung. Das gibt aber die Gelegenheit, hier die Augen noch mehr für die Natur zu öffnen. Wer Glück hat, sieht nicht nur Gemsen. Auch die Begegnung mit einem Auerhahn ist nicht ausgeschlossen.

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