Bereits die Anreise zur Hauptversammlung Kur- und Verkehrsbetriebe AG Oberstdorf war für die Aktionäre sehr aufschlussreich. Erstmals fand die Veranstaltung im Berghaus Schönblick statt. Des Gebäudes war zusammen mit dem daneben gelegenen Kletterwald der Grund dafür, dass das Gesamtergebnis im Geschäftsjahr 2009 nur bei 10000 Euro lag. Im Vorjahr waren noch 49000 Euro erzielt worden. "Das Berghaus und der Kletterwald haben aufgrund der hohen Anlaufkosten das Ergebnis negativ beeinflusst", sagte Vorstand Peter Müller. Neben der Erstbewerbung der beiden neuen Geschäftsbereiche fielen zahlreiche Investitionen an. Beim Berghaus lagen die Kosten vor allem bei Sanierungs- und Reparaturarbeiten sowie der Erstausstattung der Räume. Die Fortbildung der Mitarbeiter, die Zertifizierung und ein noch zu optimierender Personaleinsatz trieben beim Kletterwald die Kosten in die Höhe. "Das sind Anlaufkosten, sie fallen 2010 nicht mehr an", stellte Müller für das nächste Geschäftsjahr ein besseres Ergebnis in Aussicht. Der Vorstand hofft, dass beide Attraktionen dann ihren Anteil am Gesamterlös deutlich steigern können.
Sonst zeigte sich der Vorstand zufrieden mit den Ergebnissen der einzelnen Geschäftsfelder der Kur AG. Bis auf die Liegenschaften - bei denen Zinsen und Mieterträge sanken - lägen alle anderen Betriebszweige besser als im Vorjahr.
Bei der Bergfahrt mit der Söllereckbahn konnten die Aktionäre zudem die Bauarbeiten zur Erweiterung des Speicherteichs betrachten. Dies dürfte allerdings eine der wenigen Investitionen der Kur AG bleiben. Dem Vorstand bleibt nur wenig Spielraum. Liquidität und Eigenkapital gering. "In der Zukunft werden größere Investitionen nur mit einer Eigenkapitalzufuhr möglich sein", sagte Müller.
Sorgen bereitet der Vorstand auch die Personalsituation. Es sei immer schwieriger qualifiziertes Personal zu finden, erklärte Müller. "Mit den vielen Bergbahnen im direkten Umfeld gibt es harte Konkurrenz." Der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter der Kur AG liegt laut Müller bei 45 Jahren.
Nach Abschluss der Versammlung ging es für die Aktionäre wieder mit der Söllereckbahn ins Tal. Mit der Bergbahn geht es aber alles andere als bergab. Mit gestiegenen Erlösen und einem starken Betriebsergebnis, erwirtschafteten Bahnen und Lifte 67 Prozent des Gesamterlöses der Kur AG.