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Einbürgerungstest stellt kein großes Problem dar

Marktoberdorf / Ostallgäu

Einbürgerungstest stellt kein großes Problem dar

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    Die einbürgerungswilligen Ausländer im Ostallgäu haben offenbar keine Angst vor dem im September 2008 eingeführten Einbürgerungstest. In den vier letzten Monaten 2008 absolvierten ihn 17 Menschen im Ostallgäu, 2009 sind es bereits 12. Insgesamt stieg in den vergangenen Jahren die Zahl der Einbürgerungsverfahren im Ostallgäu. Waren es 2006 noch 57, erhöhte sich die Zahl in den Jahren 2007 (71) und 2008 (72). Mittlerweile geht die Zahl der Einbürgerungen nach Angaben von Thomas Reger, Leiter der Einbürgerungsbehörde am Landratsamt, zurück. "Die Zahlen sind deshalb niedriger, weil inzwischen mehr Länder in der EU sind und die Menschen aus diesen Ländern Reisefreiheit genießen", so Reger. Früher hätten viele wegen der Reisefreiheit den deutschen Pass beantragt.

    Wer keine deutsche Schule besucht hat und die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben will, muss den Einbürgerungstest absolvieren. Ausländer, die einen deutschen Schulabschluss vorlegen, und damit ihre Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie der Lebensverhältnisse nachweisen können, brauchen diese Prüfung nicht abzulegen. Einige der Voraussetzungen für den Wissenstest, der im Ostallgäu an den Volkshochschulen in Kaufbeuren und Buchloe angeboten wird: Man sollte die deutsche Sprache verstehen, lesen, schreiben und sprechen können (weitere Voraussetzungen siehe Info-Kasten). Die Sprachkenntnisse müssen durch das "Zertifikat Deutsch" nachgewiesen werden, das ebenfalls bei der VHS erworben werden kann.

    Katalog aus 310 Fragen

    Von 33 Fragen des Wissenstests zu Staat und Gesellschaft aus einem Katalog von insgesamt 310 Fragen muss der Bewerber 17 richtig beantworten. Zu bearbeiten sind beispielsweise Fragen wie "Welche Staatsform hat Deutschland?" oder "Ab welchem Alter darf man in Bayern bei Kommunalwahlen wählen?". Der Andrang auf den Einbürgerungstest ist groß: "Wir bieten den Test etwa alle drei Monate an", berichtet Jürgen Wendlinger, Leiter der Volkshochschule Kaufbeuren. "Und jedes Mal sind es um die 30 Teilnehmer." Ein Teil davon komme aus Kaufbeuren, andere stammten aus dem Ostallgäu oder von weiter her. Weit geringer sei der Zulauf bei den Vorbereitungskursen: "Die Fragen sind ja fix, viele bereiten sich zuhause auf den Test vor", so Wendlinger. Bestehen würden ihn ohnehin die meisten: Nach aktuellen offiziellen Angaben überspringen bundesweit 98 Prozent die Hürde.

    Wie viele der Bewerber im Ostallgäu es schaffen, dazu hat das Landratsamt jedoch keine Zahlen, denn die Ergebnisse werden von der Integrationsbehörde des Bundes anonymisiert direkt an die Bewerber geschickt. "Eigentlich ist der Test in dem Sinne gar keine Hürde", meint Thomas Reger. Die Fragen seien im Internet einzusehen und deshalb könnten die Bewerber auf den Einbürgerungstest lernen wie auf die Führerscheinprüfung. Bisher habe das Landratsamt auch noch keine einzige Rückmeldung bekommen, dass der Test zu schwer sei.

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