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Einbrecher-Trio stellt sich stümperhaft an

Sonthofen/Oberallgäu

Einbrecher-Trio stellt sich stümperhaft an

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    Geständig und reumütig zeigten sich drei Jugendliche vor dem Amtsgericht Sonthofen. Der Staatsanwalt hatte ihnen mehrere Einbrüche vorgeworfen. Bei einer der Taten war sogar ein Klappmesser als Waffe mitgeführt worden. Ein Kindergarten, ein Jugendhaus und ein Erotik-Laden galten als Ziel der Beutezüge.

    Ein zur Tatzeit erst 15 Jahre alter Jugendliche kam mit einer Verwarnung davon, wobei er jedoch gemeinnützige Arbeit abzuleisten hat. Der Besitzer des Messers muss für eine Woche in den Arrest und ebenfalls gemeinnützige Arbeit leisten. Beide werden nun für ein Jahr von der Kompetenz-Agentur der Jugendhilfe betreut (siehe Info-Kasten). Richterin Brigitte Gramatte-Dresse entließ die beiden mit der vorbeugenden Warnung: "Vor Gericht will ich euch nicht mehr sehen". Der Dritte im Bunde hat von früheren Fehltritten her einiges auf dem Kerbholz. So setzte es eine Bewährungsstrafe nebst Geldbuße über 1500 Euro. Es sei an der Zeit, "ein Zeichen zu setzen", gab ihm die Richterin mit auf den Heimweg.

    Mit einem Brecheisen, so ergaben Anklageschrift und Beweisaufnahme, hatte sich das Trio Zugang zum Jugendhaus verschafft. Aus Angst erwischt zu werden, kehrten die drei doch noch um, hinterließen aber einen Sachschaden in Höhe von mehreren hundert Euro. Beim Einbruch in den Kindergarten suchten sie zwar nach Bargeld. Weil das aber vergeblich war, rissen sie einen Computer, einen Projektor und eine Digitalkamera an sich.

    Prompt erwischte die Polizei das Einbrecher-Terzett auf frischer Tat. Die Nacht verbrachten die Einbrecher in der Arrestzelle auf dem Revier. Weil einer der Jugendlichen ein Klappmesser mitgeführt hatte, wurde der Einbruch als schwerwiegend gewertet. Allerdings habe sich das Messer nur in einer Tasche befunden. Die Klinge sei nicht herausgefahren gewesen, beteuerte der "Messerheld" kleinlaut vor Gericht.

    Hanfpflanze im Garten geerntet

    Mitverhandelt wurde gegen die beiden älteren Jugendlichen gleich der Diebstahl einer zur Rauschgiftherstellung gebräuchlichen Hanfpflanze aus einem Garten. Diesmal wurde das sogenannte Butterfly-Messer eingesetzt - zur Ernte. Nicht einmal das Inhalieren der kargen Beute zeitigte den erhofften Kick.

    Gut zwei Monate zuvor hatte einer der drei Jugendlichen die Scheibe eines Erotik-Geschäfts eingeschlagen, um an zwei Päckchen der mittlerweile verbotenen Kräuterdroge Spice heranzukommen. Dabei soll noch ein vierter junger Mann beteiligt gewesen sein, der ebenfalls vor Gericht erscheinen musste. Da er aber eine Beteiligung vehement abstritt, wurde sein Verfahren abgetrennt und auf später verschoben.

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