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Ein Viehscheid der eigenen Art

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Ein Viehscheid der eigenen Art

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    Kaufbeuren (dsa). Recht 'zünftig' ging es beim letzten 'Viehscheid' des Allgäus zu. Der königlich urbayerische Stammtisch mit starker Aufbruch-Umbruch-Beteiligung lud zum zweiten Almabtrieb in Kaufbeuren und im Anschluss zum gemeinsamen Frühschoppen im gemütlichen Kreis, in dem neben Streichelzoo und 'anderen Rindviechern' noch der 'Buronator' gekürt werden sollte. Veranstalter und Mitglied der hochkarätigen Stammtischgesellschaft Markus Holy ließ bei dieser Gaudi selbst ein paar (schiefe) Töne verlauten. Mit 'Rums tata, rums tata' und zwei Polkas im Gepäck marschierte der Musikverein Harmonie aus Oberbeuren auf das Gelände der lebenden Krippe im Wald unterhalb der Märzenburg ein und eröffnete dort offiziell den letzten 'Viehscheid' im Allgäu. Neben 'normalbürgerlichen' Zuschauern und Gästen hatte sich auch der königlich urbayerische Stammtisch sowie andere Prominenz zu diesem Spektakel eingefunden. Um den Almabtrieb gebührend zu feiern, verzauberte zunächst das wackelige Bauernballett sein Publikum. In fescher Tracht und ohne jegliches Taktgefühl bemühten sich die jungen Burschen doch sehr, den Klängen des Akkordeons wenigstens schwankend zu folgen und versuchten sich im Anschluss daran noch an einem festlich schiefen Ständchen, um den juxigen Auftakt abzurunden.

    Ein Hoch auf die Blödelei'Es gibt viel zu viele ernste Dinge auf der Welt, da tut so eine reine Blödelei zur Abwechslung schon mal ganz gut', erklärte dritter Bürgermeister Ernst Holy, der sich als wichtiger Ehrengast in der Runde erwies. In diesem Zuge ergriff schließlich seine 'hohe politische Persönlichkeit' Herr Doktor Kleinsorge (Ernst Holy) als Festredner das Wort, um zu der aktuellen, hochbrisanten politischen Lage auch noch seine 'wertvollen' Konzeptvorschläge für eine bessere bayerische Welt vorzulegen. So hieß es einerseits: 'Finger weg vom Reinheitsgebot', denn ein wahrer Bayer mache sich sein Kopfweh schließlich immer noch selbst. Und auch zum 'Preißenbier' oder zu der Verkleinerung der Maßkrüge bekannte sich Holy alias Kleinsorge mit einem klaren 'Nein'. Da sorgte auch der letzte Diskussionspunkt für zustimmende Jubelrufe: 'Wir Bayern sind für offene Dirndl!', denn da wisse man wenigstens wo man hinschaue beim Trinken… Nachdem diese wirklich 'weniger ernsten' Angelegenheiten geklärt waren, blies die Musikkapelle nun zum traditionellen Abtrieb der Kälbchen und Zicklein, um dem zweiten Höhepunkt des Viehscheids entgegenzulaufen: Der Kürung des 'Buronators'. Doch dieser begehrte Titel wollte verdient sein und somit mussten sich Oberbürgermeister Stefan Bosse stellvertretend für Kaufbeuren, Dirigent der Musikkapelle Thomas Stitzel (Oberbeuren), Feuerwehrmitglied Magnus Schneider (Hirschzell), Feuerwehrmitglied Robert Warnack (Neugablonz) und Markus Schindele von den Burgspielen und der Feurwehr Kleinkemnat in einigen kniffligen Disziplinen behaupten. Um den 'Spaß an der Freude', wie es Veranstalter Markus Holy bezeichneet, also komplett zu machen, galt es für die fünf Favoriten, sich beim Wettnageln, Wettmelken, Fingerhakeln und Maßkrugstemmen zu beweisen, auch wenn offensichtlich nicht für jedermann der Umgang mit einem Kuheuter an der Tagesordnung ist. Jedoch meisterten die Titelanwärter ihre Aufgaben mehr oder minder und Kleinkemnats Spitzenkandidat Schindele ging schließlich als Sieger und somit als neuer 'Buronator' vom Platz.

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