Fragt man Tobias Menhofer nach seinem größten Erfolg, weiß der 17-Jährige spontan keine Antwort: "Ich habe schon so viel gewonnen. Ich kann gar nicht sagen, was mein größter Erfolg war." Kein Wunder, schließlich ist das junge Tennistalent aus Pfronten seit seinem sechsten Lebensjahr aktiv. Inzwischen tritt er für den TC Memmingen in der Landesliga an, wo er gemeinsam mit Andi Gössl aus Füssen heuer maßgeblichen Anteil daran hatte, dass Memmingen die Klasse hielt.
Begonnen hat alles ganz unspektakulär: "Meine Eltern spielen selbst hobbymäßig Tennis und haben mich einmal mitgenommen. Mir hat es sofort Spaß gemacht", erzählt der Schüler. Sechs Jahre trainierte er beim TC Pfronten, bis er mit zwölf Jahren zum TTC Füssen wechselte. Derzeit spielt Tobias sogar bei zwei Vereinen: Er ist seit drei Jahren Mitglied des TC Pflach in Österreich und spielt dort in der Landesliga B.
Vor zwei Jahren trat er dem TC Memmingen bei und unterstützt dort die Herren in der Landesliga. Bei so viel Turniererfahrung versteht es sich fast von selbst, dass Tobias heute nicht mehr an Nervosität leidet und gelernt hat, mit Niederlagen umzugehen: "Wenn ich verliere und enttäuscht bin, möchte ich eine halbe Stunde mit niemandem reden. Aber dann geht es wieder.
" Schließlich sei man für seine Leistung selbst verantwortlich: "Das ist anders als zum Beispiel beim Fußball. Da kann man ein Superspiel machen, wenn aber ein anderer einen schlechten Tag hat, verliert man trotzdem. Beim Tennis spielt man eigenverantwortlicher."
Zeit für Schule und Freunde
Das ist es auch, was Tobias an seinem Sport mag. Er weiß: "Wenn man verliert, kann man das auf keinen anderen schieben. Das ist dann nicht so toll." Der Siebzehnjährige sieht sich dennoch nicht als Einzelkämpfer: "Ich spiele ebenso gerne im Team, zum Beispiel beim Doppel." Mit seiner Mannschaft trainiert er meist einmal die Woche. Dazu kommen zwei Trainingseinheiten mit seinem Trainer in Reutte. Dass noch genügend Zeit für Schularbeiten und Freunde bleibt - davon ist er überzeugt: "Viele meiner Freunde treiben selbst Sport. Die verstehen das."
Besonders schlimm ist für den Gymnasiasten, wenn er selbst nicht auf dem Feld stehen kann. Vergangenes Jahr musste er wegen einer Patellasehnenverletzung pausieren. Vier Monate konnte er seinen Lieblingssport nur vom Spielfeldrand aus verfolgen: "Das ist wahnsinnig frustrierend. Aber man darf sich nicht unterkriegen lassen." Das wird sich der Siebzehnjährige sicher nicht: Er habe im Moment zwar kein konkretes Ziel im Auge, will aber weiter an sich arbeiten und immer besser werden. Tobias: "Man muss realistisch bleiben, weil man das ja selbst leider nicht so im Griff hat."