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Ein Spielplatz in Familienregie

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Ein Spielplatz in Familienregie

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    Sonthofen | uw | Ein Traum ist für die Kinder an der Sonthofer Falkenstraße in Erfüllung gegangen: Sie haben ihren eigenen Spielplatz. Das Besondere: Das über 300 Quadratmeter große Areal errichteten engagierte Eltern mit etwas Hilfe der Stadt in Eigenregie. Für den Betrieb des Spielplatzes und die weitere Ausstattung gründeten die Familien einen gemeinnützigen Verein.

    Am Wochenende feierten jetzt Alt und Jung gemeinsam mit einem Straßenfest Einweihung. Aus der Not eine Tugend machen - das Motto hatten sich die Familien zu eigen gemacht, weil für ihre und Nachbars Sprösslinge eine geeignete große Spielfläche fehlte. Insgesamt um die 70 Kinder leben mittlerweile an der Falkenstraße. Weit über 40 davon zogen bis zum Frühjahr 2006 binnen kurzer Zeit zu, als sich dort in einem Neubaugebiet zahlreiche junge Familien niederließen. Da zu dem Zeitpunkt natürlich die Gärten noch nicht fertig warten, wichen immer wieder Kinder auf die Straße aus. Abgesehen vom möglichen Risiko gab das auch Ärger mit Verkehrsteilnehmern. Die Eltern baten darauf die Stadt, ob nicht der Bau eines Spielplatzes möglich wäre. Ein Gedanke, der zwar im Rathaus Unterstützung fand, später aber vom Stadtrat aus finanziellen Gründen wieder gestrichen wurde.

    Nur ein symbolischer Euro Pacht

    Darauf nahmen die Familien die Sache selbst in die Hand: Die Hirschbrauerei stellte ihnen das angrenzende Grundstück für einen symbolischen Euro pro Jahr zur Verfügung und machte das mit einem Zehn-Jahres-Pachtvertrag fest. Der städtische Bauhof half bei den Geländearbeiten und steuerte eine Rutsche bei. Die BSG-Allgäu, die dort die meisten neuen Häuser gebaut hatte, spendierte 2000 Euro. Ansonsten packten die Eltern an, kauften Bauholz, Humus und anderes.

    Arbeit gab es genug, erinnert sich Vereinsvorsitzender Roman Lipp. Das verwilderte Grundstück war von Bäumen und Büschen zu befreien. Man musste Wurzelstöcke ausgraben, die Wiese ansäen und einen Zaun errichten. Platz gefunden haben bisher Rutsche, Klettergerüst und Sandkasten. Jetzt spart der Verein auf eine Schaukel.

    Dass die Eltern den Spielplatz als gemeinnützigen Verein führen, hat mehrere Gründe: Zum einen sind Spenden steuerlich absetzbar, zum anderen konnte der Verein so selbst eine Rechtschutzversicherung abschließen und läuft in der städtischen Haftpflichtversicherung mit.

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