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Ein schwarzes Band als sichtbares Zeichen der Trauer

Unglück Nach dem Tod ihres Kollegen rücken Kemptener Johanniter eng zusammen - Im Mittelpunkt steht die Hilfe für die Angehörigen

Ein schwarzes Band als sichtbares Zeichen der Trauer

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    Ein schwarzes Band als sichtbares Zeichen der Trauer
    Ein schwarzes Band als sichtbares Zeichen der Trauer Foto: dpa

    Kempten | sh | Wer an dem weißen Haus in der Haubenschloßstraße vorbeikommt, der sieht, dass etwas anders ist als sonst. Es ist der schwarze Trauerflor, der im Regen an den Außenspiegeln der Rettungswagen im Hof flattert. Der schwarze Stoff draußen - sichtbares Zeichen für die Trauer und Verzweiflung drinnen im Johanniter-Haus und bei den Angehörigen und vielen Bekannten des am Donnerstag im Einsatz ums Leben gekommenen Kemptener Johanniters.

    Ein schwarzes Band als sichtbares Zeichen der Trauer

    'Dieses Drama kann bei uns noch immer niemand fassen', sagt Sprecher Raphael Doderer über die Stimmung unter den Unfallhelfern am Tag nach dem Unglück im Vorfeld des 'Southside'-Festivals in der Nähe von Tuttlingen. Wie berichtet, hatte sich im Sturm eine Zeltstange gelöst, die dann das Einsatzfahrzeug der Allgäuer Johanniter durchschlug. Der 28-jährige Kemptener wurde so stark verletzt, dass er wenig später starb, ein 30 Jahre alter Kollege aus Memmingen erlitt schwere Verletzungen und war am Donnerstag in kritischem Zustand.

    Und so ist es die Hilfe für die Familien der beiden Männer, die in diesen Tagen im Mittelpunkt steht. 'Sie werden vom Kriseninterventionsdienst betreut', so Doderer. Hilfe erhalten aber auch die anderen Johanniter aus dem Allgäu, die nach dem Unglück sofort vom Einsatz in Baden-Württemberg abgezogen wurden.

    Denn der Schock sitzt tief - 'es hätte keinen Sinn gemacht, wenn unsere Leute weiter im Einsatz geblieben wären', wie Doderer erklärt. So springen Kollegen aus anderen Gegenden Deutschlands als Helfer ein, als das Rockfestival am Freitag nach Absprache mit den Johannitern trotz des Unglücksfalls beginnt.

    Aus ganz Deutschland treffen indessen die Beileidsbekundungen in Kempten ein, wo die Helfer der Johanniter 'eng zusammengerückt' sind, wie es ihr Sprecher beschreibt. Man helfe sich gegenseitig und versuche sich zu trösten. Der getötete 28-Jährige, der hauptamtlich bei den Johannitern beschäftigt war, sei sehr beliebt gewesen bei all seinen Kollegen.

    Wie es dem ebenfalls schwer verletzten Memminger Kollegen geht, darüber gab es gestern nur Spekulationen. In seiner Heimatstadt wehen die Fahnen der Johanniter auf Halbmast - wie auch in Kempten soll so ein Zeichen der Trauer gesetzt werden. Die Johanniter, das steht für sie fest, wollen ihren verstorbenen Kollegen besonders würdigen. 'Das werden wir in Absprache mit der Familie machen - zunächst allerdings geht es darum, sich um die Angehörigen zu kümmern', so Doderer.

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