Oy-Mittelberg/Kressen (mdu). - Es war ein hartes Stück Arbeit, aber jetzt erstrahlt die Kapelle 'Verklärung Christi' im Oy-Mittelberger Ortsteil Kressen in neuem Glanz. 'Es ist ein richtiges Schmuckstück geworden', freut sich Ortsvorsteher Erwin Gmeinder, auf dessen Initiative heuer die Runderneuerung des kleinen Gotteshauses vorgenommen wurde. Gmeinder und seine Helfer leisteten 300 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Die Renovierungskosten belaufen sich auf rund 10000 Euro. 'Die Kapelle war in sehr schlechtem Zustand', erinnert sich Gmeinder. Im Innenraum hatte sich der Salpeter an den Wänden eingeschlichen. 'Wir haben sie innen komplett neu verputzen lassen und die Wände geweißelt', so der Ortsvorsteher. Außen wurde die Kapelle trockengelegt, schadhafter Sockel-Putz erneuert, die Fassade geweißelt sowie der Eingang gepflastert.
Behutsame Reinigung Die über die Jahre hinweg unansehnlich gewordenen Bilderrahmen wurden von Gmeinders Ehefrau Monika behutsam gesäubert und ausgebessert. Auf Vordermann brachten die fleißigen Helfer den Innenraum und den Altar. 'Wir haben zudem alle elektrischen Leitungen neu verlegt und neue Lampen installiert', so Erwin Gmeinder.
Sparbuch geplündert Etwa 45 Einwohner zählt der Ort Kressen, von dem aus man einen Blick auf den Schwarzenberger Weiher hat. Jeden Tag um zwölf Uhr läutet Vroni Olbrich die Mittagszeit ein und bedient dabei von Hand die weithin hörbare Kapellenglocke. Zuvor hatte dies Gmeinders Mutter Therese 50 Jahre lang gemacht. Die Kapelle 'Verklärung Christi', deren 160-jähriges Bestehen im Dezember gefeiert wird, ist im Besitz der Gemeinde Oy-Mittelberg, die 2000 Euro für die Renovierung lockermachte. Rund 1000 Euro kamen durch Spenden Kressener Bürger bislang zusammen, so der Ortsvorsteher. Um aber die Rechnungen für Sanierungsarbeiten begleichen zu können, musste das Sparbuch des Ortes fast gänzlich geplündert werden, so Gmeinder. Als Anfang der 80er-Jahre in unmittelbarer Nähe die Autobahn A7 gebaut wurde, wurde gemeindeeigener Wald gerodet, erzählt der Kressener Ortsvorsteher. Das Geld aus dem Holzverkauf sei damals angelegt worden. 'Das haben wir jetzt gut für die Kapellenrenovierung gebrauchen können', freut sich Gmeinder. Nicht mehr ganz gereicht hat es allerdings für neue Kirchenbänke. In den alten hat es sich der Holzwurm gemütlich gemacht. 'Da sind wir noch dringend auf Spenden angewiesen', unterstreicht der Kressener Ortsvorsteher. Auch den Altar in der Kressener Kapelle haben die Helfer wieder zum Strahlen gebracht. Fotos: Michael Dumler