Von Nicole Siebert , Marktoberdorf - Wenn Rauchgase sich unsichtbar in einer Wohnung verbreiten, ist es fast schon zu spät. 'Diese Gase sind sofort tödlich', sagt Martin Schafnitzel. Deshalb rät der Kreisbrandrat jedem, sich einen Rauchmelder anzuschaffen. Eine besondere Idee hatten jetzt die Kaminkehrermeister in Schwaben. Sie spendeten schwabenweit rund 400 Rauchmelder an Kindergärten, 40 kamen auch ins Ostallgäu. 'Ein Rauchmelder gibt ein Signal, bevor es brennt', erklärt Udo Bachfischer, Kaminkehrer-Obmann für den Landkreis und die Stadt Kaufbeuren. Dies sei besonders wichtig bei Kindern. 'Wenn es in einem Gebäude, wo Kinder wohnen brennt, dann laufen die Kleinen nicht weg, sondern verstecken sich meist unter dem Bett', sagt Bachfischer, der selbst auch aktiv in der Feuerwehr tätig ist. 'Unser oberstes Gebot ist, Brände zu verhüten', beschreibt Bachfischer. Und ein Rauchmelder sei eben auch ein Mittel, um dies zu erreichen. Rita Meggle, Ortsbäuerin in Rieder hat sich auch zwei Rauchmelder gekauft. Angeregt durch eine Fortbildung bei der freiwilligen Feuerwehr, bestellte sie sich gleich fünf der kleinen weißen Kunststoffgeräte für sich und Bekannte. 'Einer kommt in den Flur und einer ins Treppenhaus', erzählt sie. Vor einiger Zeit habe sie beim Johannisbeer-Einkochen den Herd angelassen. So etwas sei ihr noch nie passiert, beteuert sie. Doch sie hatte Glück im Unglück. 'Als ich nach Hause kam, hat schon irgend jemand aus meiner Familie den Herd wieder abgedreht', ist sie heute noch erleichtert. Und sie mag sich nicht ausmalen, was sonst hätte passieren können. Auch Kreisbrandrat Schafnitzel steuert ein Beispiel bei. 'Man stelle sich vor, jemand raucht und schläft auf dem Sofa ein', beschreibt er eine durchaus realitätsnahe Situation. Wenn sich das Möbelstück entzündet, hat der Bewohner nach zwei bis drei Minuten und bei 230 Grad Celsius keine Chance mehr den Raum zu verlassen oder den Brand zu löschen. Nach drei Minuten herrschen im Raum Temperaturen um die 300 Grad Celsius. Bei einem Schwelbrand, der beispielsweise zehn oder 20 Minuter vor sich hin schwelt, werden Rauch, Kohlenmonoxid und giftige Gase abgesondert. Auch technische Geräte, wie die Kaffemaschine, Waschmaschine, Trockner oder Fernseher können Schwelbrände verursachen.
Nur 10 Prozent der Haushalte Bislang seien nur 10 Prozent der Haushalte mit solch einem 'Mini-Warnsystem' ausgestattet. Auch glaubt er, dass mit Sicherheit weniger Menschen in den Flammen oder an Rauchvergiftung sterben, wenn mehr Menschen einen Rauchmelder in den eigenen vier Wänden installieren würden. Und solche Geräte sind vergleichsweise günstig zu haben. Nichts gekostet haben die Rauchmelder, die die Kaminkehrer den Kindergärten spendiert haben, denn sie haben sie aus eigener Tasche bezahlt. Indes erwartet Bachfischer auch, dass viele Kinder daheim von diesem tollen Ding, namens Rauchmelder, erzählen.