Bad Hindelang-Oberjoch (vk). - Warme Sonnenfarben dominieren die geräumigen hellen Appartements mit einem Traumblick auf das malerisch gelegene Oberjoch. Allerdings werden im 'Haus Rotspitz' künftig keine Hotelgäste den Aufenthalt genießen, sondern kleine Patienten der nur wenige Meter entfernten Klinik 'Santa Maria'. Jetzt wurde das ehemalige Ferienhaus nach einer 15-monatigen Bauzeit seiner neuen Bestimmung übergeben. Dabei erinnerte sich der ehemalige Besitzer, Werner Schlehuber, der das 'Haus Schweiger' vor rund 40 Jahren als kleine Pension mit 14 Betten von seinem Schwiegervater übernommen hatte, in einem Dia-Rückblick an den Ausbau zu einem 50-Betten-Haus. 1989 verkaufte das Ehepaar Schlehuber das Haus an die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg (KJF), die Trägerin der Rehabilitationsklinik 'Santa Maria' für Kinder und Jugendliche ist. Die Klinik richtete hier Unterkünfte für jugendliche Patienten ein. Doch nach 15 Jahren, so Verwaltungsleiter Bruno Angstenberger, waren die Räumlichkeiten nicht mehr zeitgemäß. Deshalb rollten im April 2005 die Bagger an. Der Altbau, nach dem Krieg errichtet, wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, die jüngeren Gebäudeteile erfuhren eine grundlegende Renovierung, der Giebel wurde um 180 Grad gedreht. Die Kosten für die gesamten Baumaßnahmen belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Jetzt verfügt das moderne, dreistöckige Haus über 20 Appartements in unterschiedlichen Größen mit insgesamt 45 Betten. Die feierliche Übergabe und Segnung von 'Haus Rotspitz' durch KJF-Direktor Prälat Günter Grimme erfolgte im Rahmen des alljährlichen Patroziniums.
Eltern buchen Urlaub im Ort Klinikleiter und Chefarzt Dr. Akos Gulyas freute sich, dass 'aus der früheren Polizei-Skischule mit dem entsprechenden Charme' eine der führenden Rehakliniken für Kinder und Jugendliche mit atopischen Erkrankungen entstanden ist. Außerdem habe sich 'Santa Maria' als eine wichtige Größe in der Marktgemeinde etabliert: Tausende von Eltern kleiner Patienten entdeckten die Schönheiten Oberjochs und buchten einen Urlaub im Ort. Die Kommune, versicherte denn auch Bürgermeister Roman Haug, werde weiterhin nach Kräften die Klinik unterstützen.