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Ein neuer Herr im Schloss Hofperau

Kauf

Ein neuer Herr im Schloss Hofperau

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    Ein neuer Herr im Schloss Hofperau
    Ein neuer Herr im Schloss Hofperau Foto: markus raffler

    Als Bernd H. Rath sechs Jahre alt war, sagte er seiner Mutter nach einem Besuch von Neuschwanstein: "So ein Schloss kaufe ich mir auch einmal." Am vergangenen Freitag hat der Geschäftsführer und Inhaber der BERA Personaldienstleistungen GmbH diesen Vorsatz in die Tat umgesetzt: Er kaufte Schloss Hopferau. Bürgermeister Gregor Bayrhof, der den Kaufvertrag für den Verein Kultur-Stiftung Füssen unterzeichnete, ist überzeugt, dass Rath aus dem Schloss richtig was macht. Pächter und Betreiber Georg Kirchgäßner kann "wieder ruhig schlafen", denn letztendlich will der neue Schlossherr das, was bisher geschah, nicht abschaffen, sondern weiterentwickeln - ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, neben Partnerschaft und Innovation ein Standbein seiner Firmenphilosophie (siehe Info-Block).

    Der schwäbische Unternehmer hat Schloss Hopferau seit rund zwei Jahren "im Auge", als er es während eines Camping-Urlaubs am Hopfensee entdeckte. "Ein solches Objekt habe ich lange gesucht - für Veranstaltungen für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter", erklärt Rath. Damals wurde Schloss Hopferau noch für 3,9 Millionen Euro angeboten. Zuletzt lag die Kaufsumme bei 2,5 Millionen Euro. Einig wurde man sich "ein Stückchen darunter", doch Rath betont: "Ich will mit diesem Schloss nicht reich werden, sondern wirtschaftlich arbeiten. Und was erwirtschaftet wird, das bleibt auch hier in Hopferau."

    Dass Georg Kirchgäßner, der das Schloss weiterhin managen wird, die Bewirtschaftung mit den geringen Mitteln schaffte, die zur Verfügung standen, "zeichnet ihn aus", wie der neue Schlossherr feststellte. Das Schloss soll in jedem Fall öffentlich bleiben mit den kulturellen Veranstaltungen, mit den Hochzeiten und Messen.

    Auf längere Sicht plant Rath in Hopferau aber auch mit dem Thema Gesundheit: "Die Arbeitswelt von heute stellt für viele Mitarbeiter eine enorme Belastung dar, viele sind dem Stress nicht mehr gewachsen, werden depressiv oder leiden an Burn-out. Dem kann man nur eine Entschleunigung entgegensetzen.

    " Entschleunigen könne man aber nicht in Stuttgart oder einer anderen Großstadt, sondern nur auf dem Land, "weil schon die Landschaft wie hier im Allgäu entschleunigt". Deshalb will er Schloss Hopferau zu einem Tagungs- und Gesundheitshotel (so der Arbeitstitel) weiterentwickeln, hat dafür schon professionelle Partner gefunden und außerdem eine Hotelfachfrau eingestellt. Was die Tagungen angeht, so könnte es durchaus sein, dass eines Tages auch in Hopferau ein Arbeitsmarktforum stattfindet, wie es Rath andernorts mit den Bundesministerinnen von der Leyen und Schröder bereits durchgeführt hat.

    Während der "Winterpause" im Schloss vom 1. Februar bis 15. März will Rath mit Kirchgäßner ein Konzept erarbeiten und finden die ersten Schönheitsreparaturen statt. Außerdem will der neue Schlossherr so schnell wie möglich mit dem Denkmalamt das weitere Vorgehen abstimmen. Parallel dazu wird ein Businessplan aufgestellt, später will Rath den An- beziehungsweise Neubau in Angriff nehmen, für den es bereits einen Bebauungsplan gibt. Wenn alles fertig ist, dann ist das Schloss Hopferau so, wie Bernd H. Rath es will: "Klein, aber fein und doch nicht elitär."

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