Es sind Persönlichkeiten wie Ulrich Herkommer, die einen Verein profilieren. Seit 52 Jahren hält er nun als aktives Mitglied und "Musiker mit Leib und Seele" dem Musikverein Stadtkapelle Buchloe die Treue. Bereits in jungen Jahren war er ein gefragter S-Klarinettist und machte obendrein die Dirigenten-Ausbildung bei Bundesmusikdirektor Anselm Holzheu.
Bei der Jahresversammlung wurde er nunmehr zum Ehrenmitglied ernannt. Laudator Bernhard Rid rechnete seinem langjährigen Weggefährten besonders hoch an, dass er im Jahre 1966 zu den noch verbliebenen 16 Musikern gehörte, die den Verein zu neuem Leben erweckten. Ein anderes treues Mitglied ist "Fähnrich" Alois Schmalholz, der diese Aufgabe seit 45 Jahren wahrnahm und mit einem Geschenkkorb verabschiedet wurde.
Noch nicht so lange im Amt ist Vorsitzender Mike Brenner. Der hat gerade mal die ersten hundert Tage hinter sich, verkündete aber mit Stolz, dass er nur "Gutes von der Kapelle erfahren" habe.
Dirigent Michael Werner gab sich sehr experimentierfreudig und berichtete von einem "spannenden Jahr" mit vielen "gewagten Stücken" etwa beim Frühjahrskonzert. Der Erfolg werde sich erst in den nächsten Jahren durch mehr Publikum zeigen. Sein "eigenes" Ziel sei die Umstrukturierung der Jugendausbildung. Man müsse ein Paket schnüren, das Ausbildung, Leihinstrumente und die Teilnahme am Orchester beinhalte. Ein Paket, das den Eltern ermöglichen soll, mit geringen Kosten ihr Kind "bei uns unterzubringen".
Auch die Leiter der musikalischen "Untergliederungen" wiesen in ihren Berichten auf vielfältige Aktivitäten und auch Neuerungen hin.
Big-Band-Leiter Jürgen Herrmann griff mit dem ersten Buchloer Big Band Battle eine alte Tradition auf und lud zum Wettstreit nach Noten mit der Bobinger Bigband "JaM". Heuer wird es die "Revanche" in Bobingen geben.
Jugendkapellen-Leiter Stefan Nusser stufte den Einsatz der Jungmusiker als "wirklich enorm" ein, zumal die musikalische Messlatte durch Wertungsstücke in der Mittelstufe deutlich angehoben worden sei. Der Leiter der Spielleute, Richard Wild, freute sich über eine "gesunde Altersstruktur" der Mitglieder in einer Bandbreite von acht bis 56 Jahren. Das herausragendste Ereignis sei das Wertungsspiel in Lauchdorf gewesen, bei dem man mit 91 Punkten das Prädikat "mit ausgezeichnetem Erfolg" erspielt habe.
Der ASM-Bezirksvorsitzende Robert Pöschl hatte in den Berichten vor allem eines herausgehört: den "mutigen Blick nach vorne" und das Engagement, die "Vielfalt der Musik weiterzugeben". Man müsse insbesondere die Entwicklung nutzen, dass sich die Jugend zunehmend für Blasmusik begeistert. Solange man diese "Spannung" im Bezirk habe, sei ihm nicht bange, meinte Pöschl. (sei)