"Der Buchloer Bauernmarkt ist eigentlich gar kein Bauernmarkt." Mit dieser Aussage überrascht Organisator Ulrich Herkommer sicherlich nicht nur die treuen Stammgäste. Schnell schiebt er aber die Erklärung hinterher: Der Markt sei kein eingetragener, offizieller Bauernmarkt. Denn dort dürften die Fieranten ausschließlich selbst erzeugte Produkte verkaufen. Selbst erzeugt sind zwar die meisten der Waren, die beim Buchloer Bauernmarkt feilgeboten werden; hier und da decke aber auch ein Großhändler die Angebotspalette ab, etwa beim Obst, wie Herkommer berichtet.
Seit gut 20 Jahren existiert der beliebte Markt im Herzen der Stadt mittlerweile. "Er hat sich etabliert und eine stabile Händlerzahl deckt das Angebot eigentlich rundum ab", freut sich Herkommer. Lediglich einen Brotstand vermisst er. "Das hatte sich in den vergangenen Monaten zunächst wirklich gut entwickelt. Die Brotbäckerin musste aber dann überraschend leider wieder aufhören."
Exakt ein Dutzend Fieranten gibt es derzeit am Buchloer Bauernmarkt. Jeweils samstags zwischen 8 und 12 Uhr kommen sie mit ihren Ständen auf den Immleplatz, bieten unter anderem Obst und Gemüse, Käse, Fisch, Eier, Blumen oder Honig an.
Herkommer ist von Anfang an dabei und erinnert sich: Der Bauernverband hatte die Idee eines regelmäßigen Marktes in Buchloe im Februar 1989 erstmals aufgebracht. Im Sommer des gleichen Jahres ergriff der Bioring Allgäu die Initiative und veranstaltete den ersten Markt. "Das war damals ein nettes, kunterbuntes Angebot", erzählt der frühere Landwirt. Aus den zunächst 20 Fieranten kristallisierten sich in den kommenden Monaten schließlich 15 heraus, die regelmäßig einmal im Monat den Bauernmarkt veranstalteten. Bereits ab Mai 1990 fand er zweimal pro Monat statt, seit Mai 1999 wöchentlich.
Als aus dem Immleplatz 1993 der Immlepark wurde, zogen die Händler mit ihren Ständen während der Umbauzeit für einige Monate auf den Parkplatz beim Rathaus um. Einige Stadträte forcierten 1996 gar einen kompletten Standortwechsel auf den Schrannenplatz. Doch nach einer Kundenbefragung wurden diese Pläne schnell wieder zu den Akten gelegt. "Der Immleplatz ist ideal für uns", sagt Herkommer, "dort haben wir alles, was wir brauchen, vom Stromanschluss bis zu den Toiletten - ganz abgesehen von der netten Atmosphäre."
In den vergangenen 20 Jahren gab es etliche Wechsel bei den Händlern. "Es kamen viele, es gingen viele", hat Herkommer beobachtet. Manche nutzten den Markt, um bekannt zu werden und eröffneten später in Buchloe ein Geschäft. Andere passten aufgrund ihres Angebots "manchmal nicht ganz dazu".
Veranstalter des Bauernmarktes ist die Stadt Buchloe. Ulrich Herkommer organisiert in deren Namen den Markt und behält den Überblick.
Er selbst bietet seit Anfang an Kartoffeln, Müsli, Gewürze, Fleisch- und Wurstwaren an. Und ebenso wie seine Mitstreiter schätzt auch er den direkten Kontakt zum Kunden. "Es ist einfach schön, mit den Leuten direkt zusammen zu kommen", sagt Herkommer. Denn neben der Qualität und der Frische der Produkte mache das direkte Aufeinandertreffen der Leute den Markt aus: "Der Bauernmarkt ist so etwas wie ein wöchentliches Kommunikationszentrum."
In einer Serie stellen wir Ihnen in den kommenden Wochen sämtliche Fieranten des Bauernmarktes vor.