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"Ein Markenzeichen, das in die Region strahlt"

Kaufbeuren

"Ein Markenzeichen, das in die Region strahlt"

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    Welchen Stellenwert die Fastenaktion der Kaufbeurer Marienschulen inzwischen hat, zeigt die Bemerkung einer Schülerin: "Wenn es diese Aktion nicht mehr gäbe, wäre das eine Katastrophe", meinte Jennifer (12), die am Marien-Gymnasium die siebte Klasse besucht. "Es ist einfach wichtig, dass wir weiter für hilfsbedürftige Menschen spenden", so die Schülerin.

    Das war auch der Zweck der Fastenaktion, die gestern viele Menschen auf das Schulgelände an der Kemnater Straße lockte. Rund 5000 Besucher und Gäste schoben sich durch das Schulgebäude, erstanden von den Schülern selbst gebastelte Ostereier oder Strohtiere und spendeten so für einen guten Zweck. Neben einer großen Tombola, bei der ein von den Gymnasiallehrern gestifteter Motorroller als Hauptpreis winkte, boten die Schülerinnen auch Tanz- und Musikeinlagen dar. Turnusmäßig organisierte das Marien-Gymnasium die Fastenaktion 2010.

    Begonnen hatte der Tag mit einem Festgottesdienst in der Institutskirche St. Maria gemeinsam mit Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, der zugleich auch der Schirmherr der Fastenaktion ist.

    In seiner Ansprache zeigte er sich begeistert von dem Engagement der Schülerinnen: "Die Fastenaktion ist inzwischen ein Markenzeichen der Kaufbeurer Marienschulen", so Losinger. Sie sei ein Akzent, der weit in die Region hinaus strahle. In schwierigen Zeiten, in denen die Kirche aufgrund der bekannt gewordenen Missbrauchsfälle "mit dem Rücken zur Wand" stehe, zeige dieser Tag: "Es ist nicht alles schlecht. Wir können uns von Jesus auch zum Positiven anstacheln lassen", so der Weihbischof.

    Für das Programm am Nachmittag ließ sich die Klasse 10 a des Marien-Gymnasiums etwas Besonderes einfallen: Zum ersten Mal in der Geschichte der Fastenaktion fand eine Typisierungsaktion für leukämiekranke Kinder statt. "Wir haben vom Schicksal des kleinen Luis aus der Zeitung erfahren", erzählt Lisa (16) aus der 10 a.

    Spontan hätten sie sich entschlossen, Typisierungen auch bei der Fastenaktion durchzuführen. Zudem boten die Mädchen Kuchen zum Verkauf an. Der Erlös soll Luis zugutekommen. "Durch diese Hilfe erreicht unsere Veranstaltung eine neue Dimension", freute sich Rolf-Dieter Pohl, Schulleiter des Marien-Gymnasiums. Die Schülerinnen zeigten sich von der Spendenaktion begeistert: "Sie ist schon eine feste Tradition, auf die man nicht mehr verzichten sollte", meinte Martina (16).

    Unter den zahlreichen Gästen fanden sich auch einige Partner des Marien-Gymnasiums aus dem Ausland: Unter anderem war der Botschafter der Republik Benin anwesend, wo das Gymnasium die Patenschaft für eine katholische Sekundarschule übernommen hat.

    Ein besonderes Ereignis stellte in diesem Jahr die Einweihung der neuen Mensa dar, die Weihbischof Losinger vornahm. Die Mensa ist seit Mitte November des vergangenen Jahres in Betrieb. Für rund 830000 Euro erhielten die bereits vorhandenen fünf Speisesäle des Internats einen neuen Anstrich und wurden durch einen Anbau erweitert. Insgesamt bieten die Räumlichkeiten nun Platz für 130 Personen. "In Spitzenzeiten versorgen wir in mehreren Schüben insgesamt 440 Schülerinnen", so Direktor Pohl.

    Subventioniert wurde die Baumaßnahme von der Stadt Kaufbeuren, dem Landkreis Ostallgäu, dem Freistaat Bayern und dem Schulwerk der Diözese Augsburg, unter dessen Dach sich die Marienschulen seit 1975 befinden.

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