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Ein Farbenfest in der Musikschule

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Ein Farbenfest in der Musikschule

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    Kaufbeuren (wow). - 'Als nächstes bemal ich die Wand über meinem Bett', sagt die neunjährige Eva aus Neugablonz. Zuvor hatte sie mit sechs anderen Kindern den Eingangsbereich der Städtischen Sing- und Musikschule Kaufbeuren mit peppigen Farben verschönert. Mit dem Vier-Tages-Projekt in der Musikschule will Architektin Heidi Geyrhalter-Sirch die Kinder praktisch an das Thema 'Architektur' heranführen. 'Die Kinder sollen ein Gefühl für Räume entwickeln', erklärt die Architektin. 'Sie sollen erkennen, dass sie selbst Räume gestalten können.' Doch vor der praktischen Gestaltungsarbeit in der Musikschule werden die sieben Kinder über Farben, deren Wirkung und Bedeutung in unserem Kulturkreis aufgeklärt. Instinktiv müssen sie Farben zu vorgegebenen Begriffen auswählen und diese dann bildlich darstellen. 'Da sind besonders spannende Dinge herausgekommen', erklärt die Kursleiterin zufrieden. An zwei von insgesamt vier Vormittagen dürfen die Nachwuchs-Picassos dann den Eingangsbereich der Städtischen Musikschule umgestalten. 'Die Anregung kam von der Schulleiterin Angelika Lutz-Fischer und ich bin sehr dankbar, dass wir das Projekt hier machen können', betont Geyrhalter-Sirch. Der Stadtjugendring Kaufbeuren übernahm die Kosten im Rahmen der Sommerfreizeitaktionen.

    Nicht fertig aus der Tube Für den Workshop hat Geyrhalter-Sirch besondere Farben gekauft. Die Kinder können zwischen Abtönfarben, Farbpuvler und Acrylbinder wählen, oder alles miteinander mischen. 'So lernen sie gleich, dass Farbe wirklich aus unterschiedlichen Bestandteilen besteht und nicht immer fertig aus der Tube kommen muss.' Mit einem Baum und daran hängenden Noten hat sich der elfjährige Philipp aus Pforzen an den Wänden verewigt. Zu Hause würde er am liebsten der Küche einen neuen farbigen Anstrich verpassen. 'Aber in der Küche bräuchte das meine Mama wohl nicht', fügt er hinzu. Auch die zehnjährige Annika aus Pforzen ist ganz in ihre Arbeit vertieft. Während sie den Vorraum ganz in sonnigem Gelb streicht, tropft ihr die Farbe auf den übergroßen Kittel. 'Ist doch alles nur altes Zeug', kommentiert sie lächelnd das Missgeschick. Während 'Miles Davis' aus dem Kofferradio dudelt, malen die Kinder vergnügt vor sich hin. Die fröhlichen Gesichter der Nachwuchskünstler entschädigen Heidi Geyrhalter-Sirch für die aufwändige Planungsphase. 'Es ist sehr schwer, mit Kindern das abstrakte Thema Architektur zu erarbeiten und dann noch einen geeigneten Raum zu finden. Hier ist es uns aber zumindest ein Stück weit gelungen', sagt sie nicht ohne ein bisschen Stolz. Für die Zukunft sind weitere Projekte mit Kindern nicht ausgeschlossen. Dabei ergänzt sie: 'Dann aber vielleicht gleich mit einer ganzen Schulklasse.'

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