Oberbeuren (agi). - 'Wer zuviel rastet, der rostet.' So lautet Dionys Heutles Motto. Dieses setzte der künftige Ruheständler dann auch gleich in die Tat um. In nur 14 Tagen baute er einen neuen Blickfang für das Haus der Vereine: Aus 1,5 Tonnen weißem und rosa Marmor-Granulat goss er einen Brunnen, der nun das Ober-beurer Zentrum ziert. Zur Einweihungsfeier sprudelte aus diesem neuen Dorfmittelpunkt jetzt nicht nur Wasser, sondern auch Bier. Seinen Bezug zur Musik kann der Vorsitzende des Oberbeurer Musikvereins nicht leugnen. So stand für Brunnen-Bauer Dionys Heutle schnell fest, dass seinen Brunnen ein großer Violinschlüssel zieren wird. Und auch der Bezug zur Heimat darf für den dynamischen Oberbeurer nicht fehlen: Eine Liedzeile aus dem 'Oberbeurer Lied' von Heimatautorin Klara Rothärmel auf der Stirnseite rundet das Bild ab. Der angemessene Platz für den Brunnen war ebenfalls rasch gefunden. Den Vorplatz des Hauses der Vereine zierte bis vor zwei Jahren ein alter Holzbrunnen, der allerdings abgerissen werden musste, als er morsch war. Zu der Idee des neuen Wasserspenders inspirieren ließ sich Heutle vor allem durch Germaringens Markenzeichen, das große Tuba-Standbild. 'So ein unverwechselbares Wahrzeichen brauchen wir auch', stand für Heutle fest. Nachdem für den engagierten Oberbeurer ohnehin schon immer feststand, dass 'sich was bewegen soll in Oberbeuren', machte er sich kurzerhand ans Werk. In nur 14 Tagen kreierte der gelernte Schalzimmerer die Hartschaum-Form, in die das Marmor-Granulat letztlich gegossen wurde. Dass die spiegelverkehrte Gußform so ihre Tücken birgt, zeigte sich schnell: 'Die Notenzeile musste ich dreimal schleifen, bis die Noten korrekt waren', erinnert er sich mit einem Schmunzeln. Damit das neue Kleinod auch optisch ins rechte Licht gerückt werden konnte, mussten ein paar alte Bäume ringsum weichen.
Noch mehr Pläne Das Dorffest, das alle Oberbeurer Vereine nun gemeinsam feierten, sollte auch der angemessene Rahmen für die Einweihung sein. Pfarrer Stefan Gilg segnete das sprudelnde Wahrzeichen. 'Wasser bedeutet Leben. Der Brunnen soll uns erinnern, dass wir Wasser für andere Menschen sein sollen und helfen sollen', erklärte der Geistliche bei der Festmesse hinter dem Brunnen. Noch ziert die Front des Wasserbeckens nur die Notenzeile. 'Ich möchte es noch erleben, dass wir hier ein Gauschießen haben. Dann kommt auch noch dessen Wappen links neben die Noten', wünscht sich der Brunnenvater. Für den übrigbleibenden Platz rechts kann sich Heutle das Emblem für ein Bezirksmusikfest in Oberbeuren vorstellen. Bei all den Zukunftswünschen für den Kaufbeurer Ortsteil steht für ihn eines jedoch schon jetzt fest: 'Am 1. Mai trägt uns den Brunnen bestimmt keiner weg.'