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Ein Bier fast wie Blut

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Ein Bier fast wie Blut

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    Kaufbeuren (avu). - Mit der guten Mischung aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe kennt sich Frank Braun aus. Dem Reinheitsgebot zum Trotz kommt diesmal ein Schuss Psychologie dazu. Der Braumeister der Aktienbrauerei Kaufbeuren hat sich mit dem neuen Produkt des Hauses, der alkoholfreien Iso-Weißen für fitnessorientierte Kunden, auf schwieriges Terrain gewagt. Denn eines ist klar: Eingefleischte Biertrinker sind bei alkoholfreiem Bier wegen des für sie oft faden Geschmacks grundsätzlich misstrauisch, während Sportler die 'Prozente' ablehnen. Um diesen Konflikt aufzulösen, bemüht Frank Braun Begriffe wie isotonisch, osmotischer Druck und Millimol, die Einblick geben sollen in die Geheimnisse des neuen Produktes für all diejenigen, 'die auf Alkohol verzichten wollen, aber nicht auf Genuss'. Kurz gesagt, handelt es sich um ein entalkoholisiertes Bier mit dem Geschmack von Aktien-Weizenbier - nach Unternehmensangaben das erste im Allgäu und in seiner Zusammensetzung einzigartig in Bayern.

    Weizengeschmack ohne Schwere Bei der Herstellung lässt sich die Aktienbrauerei nicht in die Sudkessel spicken, aber Prinzipielles gibt Frank Braun doch preis. Von den zwei möglichen Verfahren der Herstellung alkoholfreien Bieres - den Alkohol erst gar nicht entstehen zu lassen oder ihn nach der Gärung zu entziehen - hat er sich bei der Iso-Weißen für das Letztere entschieden. 'So lässt sich heute alkoholfreies Bier herstellen, ohne dass wie früher der Geschmack darunter groß leidet', so Braun, der allerdings einräumt, dass eine klassische Vollmundigkeit noch nicht ganz erreicht wird. Also gibt er nach dem Alkoholentzug wieder etwas 'Mutterbier', in diesem Fall Aktien-Weizenbier hinzu - aber natürlich nur so wenig, dass die Iso-Weiße den gesetzlichen Bestimmungen für alkoholfreies Bier entspricht. So bleibt der typische Weizengeschmack erhalten, aber ohne die übliche malzige Schwere, ist er überzeugt. Warum soll dem Jogger oder Tennisspieler die Iso-Weiße nach der Körperertüchtigung aber nun helfen? 'Ganz einfach, wichtigster Faktor ist bei diesem Bier neben der günstigen Zusammensetzung die rasche Aufnahme der im Getränk gelösten Mineralstoffe', sagt Braun. Dieser als Resorption bezeichnete Vorgang sei am schnellsten und schonendsten möglich, wenn das Bier den gleichen osmotischen Druck wie menschliches Blut aufweist, also ähnliche Mengen gelöster Stoffe enthält. Im Blut entspreche dies der physikalischen Größe von 290 Millimol pro Liter (mmol/l), in der Iso-Weißen seien das 288 mmol/l. Das Bier sei somit isotonisch, ersetze also die mit dem Schweiß verloren gegangene Flüssigkeit und weitere wertvolle Stoffe für den Körper. Zudem weise es ein besonders gutes Verhältnis zwischen den einzelnen Mineralien auf, sei vitaminreich, eiweiß- und kalorienarm, fett- und cholesterinfrei.'Bier ist ein Naturprodukt ohne chemische Zusatzstoffe', sagt Braun. 'Die meisten isotonischen Sportgetränke weisen dagegen einen hohen Zuckergehalt auf.' Und preiswerter als diese Spezialprodukte sei Bier allemal.

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