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Ein beliebter Dauerbrenner

Marktoberdorf

Ein beliebter Dauerbrenner

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    Auf Schusters Rappen durchs Ostallgäu - ob von Buchloe, Ronsberg, Nesselwang oder Füssen aus: immer landet der Wanderer in Marktoberdorf, wenn er dem Schild "Ostallgäuer Wanderweg" folgt. Insgesamt sind es 150 Kilometer, die über neun Jahre hinweg sternförmig verbunden, hergerichtet und ausgeschildert wurden. Im Jahr 2001 wurde die letzte Etappe an der Wertach zwischen Wald und Nesselwang ihrer Bestimmung übergeben. Der Weg, so Edmund Happ aus Wald, werde stets sehr gut angenommen. Denn inzwischen führt dort auch der Jakobs-Pilgerweg entlang. Happ sorgt an der Wertach entlang regelmäßig dafür, dass er gut begehbar bleibt. An sich aber ist der Landkreis für die Pflege zuständig. Für den Erhalt seiner Rad- und Wanderwege gab der Landkreis im vergangenen Jahr rund 10000 Euro aus.

    Es war der Wunsch des ehemaligen Ostallgäuer Landrats Adolf Müller, das Ostallgäu mit einem möglichst lückenhosen Wanderweg zu verbinden. Die Route Marktoberdorf-Füssen als Teilstück des Ostallgäuer Wanderweges machte 1997 den Anfang. Richtung Ronsberg und Buchloe folgten. Am Ende dann das letzte Stück an der Wertach bei Wald Richtung Nesselwang.

    Manfred Zahn war in jener Zeit im Bereich Wirtschaftsentwicklung am Landratsamt zuständig. Er erinnert sich noch sehr gut: Der Touristik-Mann an seiner Seite sei Rudolf Thanner gewesen, und sie beide hätten das Projekt "mit dickem Daumen" vorangetrieben. Zurückgreifen konnte man auf großteils bereits bestehende Wanderwege. Dennoch sei noch so manche Schwierigkeit zu überwinden gewesen. Denn etliche der Grundstücke, über die die Wege führen, seien in Privathand.

    Verhandlungen mit Forstleuten, Landwirten und Jägern seien zu führen gewesen. Es ging um Haftungsfragen und solche, wer den Müll wegräumen sollte, den Wanderer mitunter hinterlassen.

    Kleine Umwege

    Manchmal, so Zahn, mussten für den Wanderer unmerklich kleinere Umwege genommen werden. In sumpfigem Gebiet - wie in einem Teilstück im Sulzschneider Forst - mussten Bohlen als Brücken dienen. Schön sei ja, dass der Ostallgäuer Wanderweg auch großteils mit dem Rad abgefahren werden könne. Schon damals sei viel Lob aus der Bevölkerung gekommen.

    Einer jener Männer, die am Ostallgäuer Wanderweg mitgebaut haben, ist Edmund Happ aus Wald. Erste Anfänge, an der Wertach in diesem Bereich einen Laufweg anzulegen, seien bereits 1969 anlässlich eines Volksmarsches unternommen worden. Aber nach ein paar Jahren seien die Befestigungen marode gewesen, erinnert er sich.

    Im Jahr 2000 dann, im Zuge des "Ostallgäuer Wanderweges", sei von Birngschwend aus ein neuer Abgang zur Wertach erschlossen worden. Wie der vorherige führte zwar auch dieser Weg über Privatgrund, aber der Landwirt Georg Holzheu habe keinerlei Einwände gehabt. Triebfeder sei der ehemalige Bürgermeister Max Hartmann gewesen. Der Landkreis habe Leitplanken zur Verfügung gestellt, um die kleinen Brücken zu befestigen. Bis heute, so Happ, gebe es immer etwas zu tun an diesem Weg.

    Dreimal im Jahr mäht er ein Wiesenstück, derzeit wird auf einem Teilstück neuer Kies aufgebracht, im vergangenen Jahr wurden die Holzschwellen an 120 Treppen durch Betonsetzstufen ersetzt, um sie stabiler und haltbarer zu machen. Bedauerlich sei, dass immer wieder Hinweisschilder abgerissen werden. Sie zu ersetzen, sei teuer.

    Inzwischen sind viele weitere Wanderwege ausgeschildert: Der Schutzengelweg oder der Prälatenweg, der Jakobsweg oder auch der Klobunzelesweg in Marktoberdorf. In einem Themenweg-Taschenführer, der im Touristikbüro ausliegt, sind ganze 22 Natur- und Kultur-Wege im Ostallgäu beschrieben. Dazu kommen unzählige örtliche Wanderrunden.

    Nicht nur für Einheimische, auch für den Tourismus sind sie von großer Bedeutung. So wie für Bernd Neuhaus aus Recklinghausen, der immer wieder gerne Urlaub in Wald macht. Den Ostallgäuer Wanderweg mag er, wei er gut begehbar und beschildert ist und immer wieder schöne Aussichten bietet.

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