Hans-Joachim Hölzer zum Restaurateur des Jahres 2000 in New Jersey gekür Von Christian Schreiber New Jersey/Sonthofen Vom Tellerwäscher zum Millionär. Ganz so wie der amerikanische Traum verlief die Karriere von Hans-Joachim Hölzer (57) allerdings nicht. Aber er hat nach seiner Immigration in die USA im Jahre 1964 auch nicht als Tellerwäscher angefangen, sondern als Maitre D., einer Art Oberkellner. Vor kurzem wurde Hölzer für seine Künste rund ums Essen zum Restaurateur des Jahres 2000 im US-Bundesstaat New Jersey gekürt. Als Restaurateur wird in den USA jemand bezeichnet, der ein Hotel oder Restaurant führt. Und darin ist Hölzer extraklasse, wie jedenfalls seine Auszeichnung vermuten lässt. Hölzer gilt in New Jersey als führender Experte in der Gastronomie. Er gibt Fachunterricht über Wein oder prüft Speiserestaurants. Auch hinter dem Herd versteht er sein Handwerk sehr gut. Wie schmackhaft er kulinarische Schmankerln zubereiten kann, testeten schon hochrangige Staatsmänner: Hölzer verwöhnte die amerikanischen Präsidenten Nixon, Ford und Reagan sowie den ehemaligen Kaiser von Äthiopien und König Carlos von Spanien mit seinen Kochkünsten.
Die Liebe zum Essen erbte der Restaurateur von seinen Eltern. Seine Mutter war Köchin, sein Vater ein gefeierter Chefkoch. Beide führten jahrelang ein Hotel in Oberstdorf. Hölzer weilt mehrmals im Jahr im Allgäu. Seine Tochter lebt hier und er selbst hat seinen zweiten Wohnsitz in Sonthofen. Der Restaurateur würde gerne öfter ins Allgäu kommen, aber er hat wenig Zeit. Er arbeitet für ein dinner house. Dort organisiert er big parties, zum Beispiel Geburtstage und Hochzeiten. Dabei werden den Gästen so um die 50 verschiedene Speisen aufgetischt. Manchmal gibt es einen Old Fashioned Sauerbraten oder ein Black Forest Goulash. Falls der Restaurateur gerade nicht kocht oder organisiert, moderiert er unentgeltlich ein deutsch-amerikanisches Radioprogramm. Seit 35 Jahren geht er Sonntag für Sonntag über den Äther. Die Musik ist Deutsch: Volksmusik, Schlager und Operetten sollen die deutschen Amerikaner an ihre Heimat erinnern. Hunderttausende Hörer hängen jede Woche an seinen Lippen und warten gespannt auf die bilingualen Nachrichten mit deutschen Themen: Hölzlers letzten Sendungen drehten sich um das König-Ludwig-Musical in Füssen (wir berichteten) und da